Applovin gehört 2025 zu den größten Kursgewinnern im S&P 500, steht heute aber spürbar unter Druck. Zwischen Spekulationen über einen möglichen Aktiensplit, starkem operativem Wachstum und auffälligen Insiderverkäufen entsteht ein gemischtes Bild. Wie passt diese Kombination aus Rekordzahlen und wachsender Skepsis zusammen?

Kursrücksetzer nach Rally

Zum Start der letzten Handelswoche des Jahres zählt Applovin heute zu den schwächeren Werten im S&P 500. Der Rückgang fällt in ein Umfeld, in dem Technologiewerte insgesamt nachgeben und geopolitische Spannungen die Risikobereitschaft dämpfen.

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Auf Jahressicht bleibt die Bilanz dennoch beeindruckend: Der Kurs hat sich 2025 mehr als verdoppelt, seit Jahresanfang steht ein Plus von gut 107 %. Mit rund 689 Dollar notiert die Aktie zwar knapp 5 % unter ihrem jüngsten 52‑Wochen-Hoch, liegt aber deutlich über allen wichtigen Durchschnittslinien – der Abstand zur 200‑Tage-Linie beträgt mehr als 60 %. Ein RSI von über 90 signalisiert zudem einen klar überkauften Zustand.

Aktiensplit-Fantasie und Bewertungsniveau

Die starke Kursentwicklung nährt Spekulationen über einen möglichen Aktiensplit im Jahr 2026. Der hohe nominale Preis im Bereich um 700 Dollar wird von Marktbeobachtern als potenzielle psychologische Hürde gesehen – ähnlich wie bei anderen hoch bewerteten Technologiewerten wie ASML.

Diskutiert wird dabei weniger eine Veränderung des Unternehmenswerts, sondern der Zugang für Anleger: Ein Split könnte den Stückpreis rechnerisch senken und so den Handel für kleinere Privatinvestoren erleichtern, ohne an der Bewertung etwas zu ändern. Prognosen, die ein Überschreiten der Marken von 700 oder sogar 1.000 Dollar ins Spiel bringen, verstärken diese Spekulation. Der aktuelle durchschnittliche Analysten-Kurs liegt mit rund 696 Dollar allerdings nur leicht über dem heutigen Niveau, was auf begrenzten zusätzlichen Spielraum aus dieser Perspektive hindeutet.

Institutionelle Investoren senden gemischte Signale

Neue Stimmrechtsmeldungen zeichnen ein Bild stark divergierender Strategien unter institutionellen Investoren.

  • Ethic Inc. hat sein Engagement im dritten Quartal deutlich hochgefahren und die Position um 150,5 % ausgebaut. Der Fonds hält nun 17.459 Applovin-Aktien im Volumen von rund 12,55 Millionen Dollar.
  • Retireful LLC ist neu eingestiegen und hat 1.891 Aktien im Wert von etwa 1,36 Millionen Dollar erworben.
  • Im Gegensatz dazu hat Exchange Traded Concepts LLC sein Risiko deutlich zurückgefahren: Die Beteiligung wurde um 83,1 % reduziert, 6.518 Aktien wurden verkauft, ein vergleichsweise kleiner Restbestand im Volumen knapp unter 1 Million Dollar bleibt im Portfolio.

Parallel dazu entstehen strukturierte Produkte auf Basis der Aktie. JPMorgan Chase Financial Company LLC hat sogenannte Auto-Callable Notes emittiert, die an Applovin, Lyft und American Airlines gekoppelt sind und einen jährlichen Mindestkupon von 23 % bieten. Solche Konstrukte deuten auf hohe erwartete Schwankungen und Renditechancen hin, aber auch auf ein entsprechend erhöhtes Risiko.

Starke Fundamentaldaten, hohe Insiderverkäufe

Fundamental präsentiert sich Applovin klar auf Wachstumskurs. Im dritten Quartal erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 1,41 Milliarden Dollar – ein Plus von 68,2 % im Jahresvergleich. Der Gewinn je Aktie lag mit 2,45 Dollar über den Analystenerwartungen von 2,34 Dollar. Die Nettomarge von 51,27 % unterstreicht die hohe Profitabilität im Kerngeschäft rund um mobile Ad-Tech-Lösungen, ein Markt, der bis 2030 auf ein Volumen von etwa 1 Billion Dollar anwachsen soll.

Auf der Gegenseite steht jedoch ein hoher Verkaufsdruck von Unternehmensinsidern. In den vergangenen 90 Tagen wurden netto 340.336 Aktien veräußert, im Gesamtwert von rund 200,1 Millionen Dollar. Solche Volumina werden von vielen Privatanlegern als Warnsignal interpretiert, da sie Zweifel wecken, ob die aktuellen Bewertungen nachhaltig sind – selbst wenn es formale oder persönliche Gründe für die Verkäufe geben kann, die aus den Meldungen nicht hervorgehen.

Fazit: Viel Rückenwind, steigendes Risiko

Applovin vereint derzeit mehrere gegensätzliche Faktoren: außergewöhnliches Wachstum und hohe Margen, eine starke Kursrally mit möglicher Aktiensplit-Fantasie, aber auch deutliche Insiderverkäufe und eine klar überhitzte technische Lage. Kurzfristig dürfte die weitere Entwicklung davon abhängen, ob der Markt die Kombination aus Bewertungsniveau, Volatilität und Insiderdruck akzeptiert – oder ob Gewinnmitnahmen und eine Normalisierung nach dem starken Jahr 2025 in den Vordergrund treten.

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