Adidas Aktie: Zwischenbilanz 2025
Adidas steckt 2025 charttechnisch weiter im Keller, doch von Analystenseite kommt ein deutlich anderes Signal. Bernstein Research bestätigt ein klares Aufwärtspotenzial, warnt gleichzeitig aber vor Gegenwind aus China. Wie passt das zusammen?
Bernstein bleibt optimistisch – trotz Gegenwind
Das US-Analysehaus Bernstein Research hat seine Einschätzung zu Adidas heute aktualisiert. Analystin Aneesha Sherman bleibt trotz operativer Risiken bei der Bewertung „Outperform“. Entscheidender Punkt ist das Kursziel von 235 Euro – ausgehend vom aktuellen Niveau um 168,50 Euro entspricht das einem theoretischen Aufschlag von rund 40 Prozent.
Diese Einschätzung steht im Kontrast zur bisherigen Kursentwicklung. Seit Jahresanfang liegt die Aktie rund 28 Prozent im Minus, auf Sicht von zwölf Monaten beträgt das Minus sogar gut 30 Prozent. Damit zählt der Titel 2025 zu den schwächeren Werten im DAX.
Ein Blick auf die technische Lage unterstreicht dieses Bild:
Der Kurs notiert nur leicht über dem 50-Tage-Durchschnitt von 166,18 Euro, aber deutlich unter der 200-Tage-Linie bei 189,21 Euro. Vom 52‑Wochen-Hoch bei 261 Euro ist die Aktie mehr als ein Drittel entfernt, während der Abstand zum Jahrestief bei 149,70 Euro nur gut 12 Prozent beträgt. Von einer echten Trendwende kann also noch keine Rede sein.
China bremst das Schlussquartal
Hinter der positiven Einstufung steht jedoch eine klare Einschränkung für das laufende vierte Quartal. Bernstein verweist auf schwächere Online-Umsätze in China in den Monaten Oktober und November. Besonders kritisch: der „Singles’ Day“ am 11. November, einer der wichtigsten Shopping-Tage im asiatischen Raum.
Nach den vorliegenden Daten legten die Online-Verkäufe nicht so kräftig zu, wie es für ein starkes Jahresende nötig wäre. Sherman sieht darin ein Zeichen, dass sich das Wachstum von Adidas in China zuletzt spürbar verlangsamt hat. Daraus leitet Bernstein ab, dass das vierte Quartal eher unter den bisherigen Markterwartungen liegen dürfte.
Der Druck in China ist dabei kein isoliertes Adidas-Problem. Auch Konkurrent Nike kämpft laut Bernstein mit schwächeren Online-Verkäufen, wird aber ebenfalls mit „Outperform“ eingestuft. Das deutet darauf hin, dass Analysten die Schwäche eher als temporäre Marktdelle denn als strukturelles Einzelproblem werten.
Die Fakten im Überblick
- Aktuelle Einstufung Bernstein: „Outperform“
- Kursziel: 235,00 Euro
- Aktueller Kurs: 168,50 Euro (heute leicht im Plus, rund +0,12 %)
- Performance 2025 (YTD): –28,60 %
- Problemfeld: schwache Online-Umsätze in China (Oktober/November, insbesondere Singles’ Day)
- Technische Lage: Kurs knapp über 50-Tage-Linie, deutlich unter 200-Tage-Durchschnitt
Marktreaktion: Fokus auf das Potenzial
Interessant ist, dass die Aktie heute trotz der Warnung vor einem schwächeren Schlussquartal leicht zulegt. Der Kurs bewegt sich mit 168,50 Euro knapp über dem 50‑Tage-Durchschnitt, der RSI liegt mit 41,1 im neutralen Bereich. Das spricht eher für eine vorsichtige Stabilisierung als für einen neuen Abwärtsschub.
Die Kursbewegung deutet darauf hin, dass ein schwaches Q4 zu einem guten Teil eingepreist sein dürfte. Anleger gewichten offenbar das von Bernstein skizzierte mittelfristige Potenzial stärker als die kurzfristige Belastung aus China. Die deutliche Differenz zwischen aktuellem Niveau und dem Kursziel von 235 Euro liefert dabei einen klaren Referenzpunkt.
Im Branchenvergleich zeigt sich ein ähnliches Muster: Auch Nike erhält trotz Belastungen im Online-Geschäft ein „Outperform“-Rating. Das unterstreicht die Einschätzung, dass die aktuelle Schwächephase eher konjunkturell und marktgetrieben ist.
Fazit: Attraktive Bewertung mit klaren Risiken
Unterm Strich steht ein ambivalentes Bild: Operativ droht im vierten Quartal eine Enttäuschung, vor allem wegen der schwächeren Dynamik in China und eines enttäuschenden Singles’ Day. Gleichzeitig signalisiert die aktuelle Bewertung nach dem Kursrückgang und das hohe Kursziel von Bernstein, dass die Aktie fundamental wieder interessanter geworden ist.
Entscheidend wird sein, ob Adidas in den kommenden Quartalen zeigen kann, dass die Verlangsamung in China tatsächlich nur eine Delle bleibt. Gelingt es, das Wachstum im wichtigsten asiatischen Markt wieder zu beschleunigen, hätte die Aktie ausgehend vom aktuellen Niveau erheblichen Spielraum nach oben; bleiben die Signale aus China dagegen schwach, dürfte die Erholung an der Börse entsprechend zäh verlaufen.
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