Adidas Aktie: China bremst
Schwächere Signale aus China treffen auf eine Aktie in der Erholung. Während Bernstein Research vor einem mauen vierten Quartal warnt, hält das Analysehaus an einem klar über dem Markt liegenden Kursziel fest. Wie passt diese vorsichtige Tonlage zu einem theoretischen Aufwärtspotenzial von rund 40 Prozent?
China belastet, Kursziel bleibt ambitioniert
Im Mittelpunkt der aktuellen Einschätzungen steht eine neue Studie von Bernstein Research. Analystin Aneesha Sherman bestätigte am 16. Dezember das Rating „Outperform“ und beließ das Kursziel bei 235 Euro. Vom gestrigen Schlusskurs bei 169,05 Euro ergibt sich damit weiterhin ein deutliches theoretisches Potenzial.
Die Begründung fällt jedoch deutlich nuancierter aus. Sherman verweist auf:
- schwächere Daten aus dem chinesischen Onlinehandel im Oktober und November
- Hinweise auf einen enttäuschenden „Singles’ Day“
- ein nachlassendes Wachstum der Marke in der Schlüsselregion China
Aus diesen Indikatoren leitet sie ab, dass das vierte Quartal schwächer ausfallen könnte als bisher erwartet. China bleibt damit ein Unsicherheitsfaktor, obwohl das langfristige Potenzial aus Analystensicht intakt erscheint.
Parallel dazu hat der Konzern gestern eine Vorabbekanntmachung zur Finanzberichterstattung veröffentlicht: Der Jahresfinanzbericht für 2025 soll am 4. März 2026 vorgelegt werden. Bis dahin bleiben Anleger auf Indikatoren und Branchenvergleiche angewiesen.
Erholung nach schwachem Jahr
Charttechnisch zeigt sich die Aktie zur Wochenmitte stabil. Nach vier Gewinntagen in Folge pendelt der Kurs aktuell um 169 Euro und liegt damit leicht über dem 50-Tage-Durchschnitt von 165,74 Euro. Kurzfristig wirkt der Titel damit etwas gefestigt.
Der größere Rahmen bleibt jedoch herausfordernd:
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- Seit Jahresanfang liegt die Aktie rund 28 Prozent im Minus
- Auf Zwölfmonatssicht beträgt das Minus knapp 30 Prozent
- Vom 52‑Wochen-Hoch bei 261 Euro ist der Kurs gut 35 Prozent entfernt
Die jüngste Erholung bewegt sich damit klar auf niedrigem Niveau. Der Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt von 188,94 Euro ist mit gut 10 Prozent weiterhin deutlich, der RSI von 41,1 signalisiert weder Überkauf noch Überverkauf. Die Diskrepanz zwischen optimistischen Kurszielen und realer Kursentwicklung bleibt markant.
Auch andere Häuser hatten ihre Erwartungen bereits angepasst: Deutsche Bank Research senkte kürzlich das Kursziel von 280 auf 230 Euro, bestätigte aber ebenfalls eine positive Einstufung. Die Bewertung basiert also weiterhin auf der Annahme, dass sich das Geschäft trotz Gegenwinds wieder aufhellt.
Konkurrenzdruck und Branchensignale
Der Sportartikelmarkt zeigt sich insgesamt angespannt. Etablierte Anbieter wie Adidas und Nike kämpfen vor allem in China mit makroökonomischen Gegenwinden. Gleichzeitig gewinnen Herausforderer an Profil. Branchenanalysen vom 16. Dezember zufolge verzeichneten im November insbesondere die Marken Hoka und On eine hohe Nachfrage („Brand Heat“), während das Wachstum der großen Platzhirsche ins Stocken geriet.
Für Adidas bedeutet das: Der Druck kommt nicht nur von schwächeren Konsumimpulsen, sondern auch von agilen Wettbewerbern, die in Teilsegmenten Marktanteile gewinnen.
Nike-Zahlen als kurzfristiger Taktgeber
In der zweiten Wochenhälfte rückt nun der Blick auf die Konkurrenz. Nike legt am Donnerstagabend seine Quartalszahlen vor. Die Ergebnisse und der Ausblick des US-Konzerns gelten als wichtiger Stimmungsindikator für die gesamte Branche – insbesondere mit Blick auf China.
Sollten sich die von Bernstein skizzierten Schwächen im chinesischen Geschäft auch bei Nike wiederfinden, wäre das ein weiteres Argument für ein verhaltenes Bild im Sektor und könnte die jüngste Erholung bei Adidas rasch ausbremsen. Hält der Kurs dagegen das Niveau um den kurzfristigen Unterstützungsbereich nahe dem 50‑Tage-Durchschnitt, bliebe Raum für eine schrittweise Normalisierung – zumal mit dem 4. März 2026 bereits der nächste klare Fixpunkt für neue harte Zahlen feststeht.
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