Valneva steckt an der Börse in einer typischen Biotech-Wartephase: Operativ rücken die entscheidenden Studiendaten für den Lyme-Impfstoff VLA15 in die Zukunft, an der Börse bröckelte zuletzt die Stimmung. Im Zentrum steht die Frage, ob die Pipeline-Signale ausreichen, um die Durststrecke bis 2026 zu überbrücken.

Kurse zwischen Erholung und Skepsis

Am Freitag schloss die Aktie in den USA bei 4,20 US‑Dollar. Damit liegt der Kurs rund 80 % über dem Niveau zu Jahresbeginn, auch auf Zwölfmonatssicht ergibt sich ein Plus von über 90 %. Gleichzeitig bleibt die Volatilität hoch: Das 52‑Wochen-Tief bei gut 2 US‑Dollar ist zwar weit entfernt, zum Hoch bei 5,16 US‑Dollar besteht aber weiterhin Abstand.

Charttechnisch ist der Titel nach wie vor schwankungsanfällig. Der Kurs liegt spürbar über der 200‑Tage-Linie, auch der 50‑Tage-Durchschnitt ist wieder überschritten. Der 14‑Tage-RSI ist mit einem Wert unter 20 deutlich im überverkauften Bereich – ein Zeichen, dass der jüngste Druck kurzfristig möglicherweise überzogen war.

Wesentliche Eckdaten im Überblick:

  • Schlusskurs Nasdaq: 4,20 US‑Dollar
  • Performance 7 Tage: +19,73 %
  • Performance seit Jahresanfang: +79,64 %
  • Abstand zum 52‑Wochen-Tief: +103,49 %
  • 52‑Wochen-Hoch: 5,16 US‑Dollar
  • RSI (14 Tage): 18,9

VLA15: Zeitplan rückt nach hinten

Inhaltlich dreht sich fast alles um VLA15, den gemeinsam mit Pfizer entwickelten Impfstoffkandidaten gegen Lyme-Borreliose. Der Markt hatte lange auf entscheidende Studiendaten bis Ende 2025 gehofft. Diese Erwartung ist inzwischen vom Tisch.

Die Lage stellt sich derzeit so dar:

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  • Die entscheidenden Phase‑3-Daten werden nun erst im ersten Halbjahr 2026 erwartet.
  • Hintergrund sind Anpassungen der Abläufe in klinischen Studienzentren. Diese wurden zwar bereits früher kommuniziert, ihre Konsequenzen für den konkreten Zeitplan werden aber jetzt sichtbarer.
  • Kurzfristige, kurstreibende Nachrichten bleiben damit aus. Genau dieses Fehlen von „Catalysts“ belastet die Stimmung, weil die erhoffte Jahresend-Rallye nicht eingesetzt hat.

Damit verschiebt sich der Fokus der Anleger klar auf 2026. Biotech-Investoren kennen diese Phasen: Ohne neue Studiendaten dominiert die Geduld – oder eben der Rückzug aus dem Wert.

IXCHIQ: Belastung und Lichtblicke

Parallel zu VLA15 bleibt der Chikungunya-Impfstoff IXCHIQ ein wichtiger Baustein im Investment-Case. Hier ist das Bild gemischt.

Im August 2025 musste Valneva die Aussetzung der Lizenz in den USA hinnehmen. Diese Nachricht traf den Kurs im Spätsommer spürbar und verstärkte den Eindruck eines erhöhten Risikoprofils.

Im Dezember folgte jedoch ein positives Signal: Am 10. Dezember 2025 meldete das Unternehmen überzeugende Phase‑2-Daten zur Antikörper-Persistenz bei Kindern. Diese Ergebnisse stützen die langfristige klinische Validierung von IXCHIQ. An der Börse sorgten sie allerdings noch nicht für eine nachhaltige Trendwende – der Titel blieb trotz der guten Daten unter Druck.

Analystenziele weit über Kursniveau

Auf der Bewertungsseite zeigt sich ein deutliches Spannungsfeld. Analysten bleiben mehrheitlich positiv, trotz der schwachen Kursentwicklung der vergangenen Wochen. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei rund 15,75 US‑Dollar und damit mehr als 80 % über dem aktuellen Niveau.

Diese Diskrepanz zwischen Analystenmodellen und tatsächlicher Marktbewertung ist bei Biotech-Werten in Wartephasen nicht ungewöhnlich. Modelle blicken stark auf den wahrscheinlichen Wert künftiger Cashflows, der Markt reagiert dagegen sensibel auf Verzögerungen und fehlende kurzfristige Impulse.

Fazit: Geduld gefragt, 2026 im Blick

Valneva befindet sich an der Börse in einer Übergangsphase. Kurzfristig fehlen positive Nachrichten, mittelfristig zielt fast alles auf die Phase‑3-Daten von VLA15 im ersten Halbjahr 2026. IXCHIQ liefert wichtige Validierungssignale, trägt aber derzeit nicht spürbar zur Stimmungsaufhellung bei.

Entscheidend wird, ob es dem Unternehmen gelingt, bis zu den VLA15-Daten mit stabilen klinischen Fortschritten und klarer Kommunikation Vertrauen zu halten. Gelingt dies, könnten die verschobenen Meilensteine ab 2026 wieder zum zentralen Kurstreiber werden.

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