Tilray Aktie: Absturz nach Notbremse

Die jüngsten Entwicklungen bei Tilray haben Anlegern einen gehörigen Schrecken eingejagt. Innerhalb eines Tages verlor die Aktie des Cannabis-Konzerns über 13 Prozent – ein klares Signal der Verunsicherung. Doch was steckt hinter dem plötzlichen Vertrauensverlust?

Kampf um den Börsenplatz

Der Auslöser für den Kursrutsch: Tilray kämpft um seine Notierung am Nasdaq. Das Unternehmen bestätigte, eine Fristverlängerung beantragt zu haben, um die Mindestkurs-Anforderungen der Börse zu erfüllen. Bleibt der Kurs dauerhaft unter der kritischen Marke, droht der Delisting.

Als Notlösung prüft der Konzern nun drastische Maßnahmen – darunter einen Reverse Split. Dabei würden mehrere Aktien zu einer zusammengelegt, um den Kurs künstlich zu erhöhen. Doch solche Aktionen sind bei Investoren meist unbeliebt und können weitere Abverkäufe provozieren.

Kurzfristiger Hoffnungsschimmer verpufft

Noch vor wenigen Wochen sah die Lage anders aus. Spekulationen über eine mögliche Lockerung der US-Drogengesetze hatten die Tilray-Aktie beflügelt. Doch diese Euphorie ist verflogen – die jüngsten Nachrichten ließen die Kurse um Wochengewinne einbüßen.

Fundamentale Baustellen

Die Börsenprobleme kommen zur falschen Zeit. Die jüngsten Quartalszahlen zeigten bereits Schwächen: Umsatzrückgänge im Kerngeschäft mit Cannabis und Getränken sowie eine hohe Wertberichtigung trieben den Verlust in die Höhe. Zwar übertraf das bereinigte Ergebnis die Erwartungen, doch Analysten bleiben skeptisch angesichts der strukturellen Herausforderungen.

Die Kombination aus regulatorischen Unsicherheiten, operativen Problemen und jetzt auch noch der Börsendruck stellt Tilray vor eine Zerreißprobe. Kann der einstige Vorzeigekonzern der Cannabis-Branche die Wende schaffen – oder droht der Abwärtstrend weiter?