Thyssenkrupp Aktie: Wichtige Weichenstellung
Zwischen einem operativen Lichtblick bei der Wasserstoff-Tochter Nucera und der tiefgreifenden Restrukturierung im Stahlgeschäft richtet Thyssenkrupp seine Führungsriege neu aus. Die Benennung eines externen Managers zum Chief Operating Officer (COO) für die kriselnde Stahlsparte signalisiert den Willen zur drastischen Prozessoptimierung. Doch reicht diese Maßnahme, um das Vertrauen der Anleger angesichts trüber Jahresprognosen zurückzugewinnen?
- Führungswechsel: Ex-Shell-Manager Dr. Marco Richrath übernimmt zum 1. Januar 2026 die operative Leitung der Stahlsparte.
- Auftragserfolg: Thyssenkrupp nucera sichert sich ein Großprojekt im Nahen Osten im hohen zweistelligen Millionenbereich.
- Marktreaktion: Die Aktie notiert bei 8,95 Euro und kämpft nach der starken Jahresrallye um eine Bodenbildung.
Neuer Mann für die Stahl-Krise
Die wichtigste Nachricht des Tages betrifft das Sorgenkind des Konzerns. Der Aufsichtsrat der Thyssenkrupp Steel Europe AG hat Dr. Marco Richrath zum neuen COO bestellt. Der Manager, der zuvor leitende Funktionen beim Energiekonzern Shell innehatte, tritt seinen Posten am 1. Januar 2026 an.
Diese Personalie ist mehr als nur ein Stühlerücken. Sie fällt in eine Phase, in der die Stahlsparte die größte Transformation ihrer Geschichte durchläuft. Richrath soll die technologische Steuerung übernehmen und die Effizienz in den Werken steigern. Seine Erfahrung in der petrochemischen Industrie deutet darauf hin, dass der Fokus verstärkt auf komplexen Prozessoptimierungen und Energiewende-Themen liegen wird. Dies geschieht vor dem Hintergrund laufender Gespräche über einen möglichen Einstieg des indischen Konzerns Jindal Steel sowie der jüngsten Produktionsstopps bei Elektrostahl aufgrund schwacher Nachfrage.
Lichtblick aus dem Wasserstoff-Sektor
Während der Mutterkonzern mit dem Strukturwandel ringt, liefert die Tochtergesellschaft Thyssenkrupp nucera positive Nachrichten. Das Unternehmen meldete den Erhalt eines Großauftrags aus dem Nahen Osten zur Lieferung von Elektrolyseuren für eine Chlor-Alkali-Anlage. Das Projektvolumen bewegt sich im hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.
Der Auftrag soll voraussichtlich im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2025/26 buchhalterisch wirksam werden, die Fertigstellung ist für Ende 2028 geplant. Auch wenn diese Meldung der Nucera-Aktie kurzzeitig Auftrieb verlieh, konnte sie die Skepsis gegenüber der Muttergesellschaft am heutigen Handelstag nicht vollständig zerstreuen.
Die Reaktion an der Börse
Die Anleger reagieren zurückhaltend auf die Gemengelage aus Personalentscheidungen und Projekterfolgen. Mit einem aktuellen Kurs von 8,95 Euro rutschte das Papier unter den 50-Tage-Durchschnitt von 9,28 Euro. Dieser Rücksetzer muss jedoch im größeren Kontext betrachtet werden: Auf Sicht von zwölf Monaten verzeichnet der Titel immer noch ein Plus von rund 119 Prozent.
Die jüngste Konsolidierung spiegelt die Ernüchterung über den verhaltenen Ausblick wider. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet der Konzern einen Nettoverlust zwischen 400 und 800 Millionen Euro. Marktbeobachter werten die aktuellen Kursabschläge daher primär als Gewinnmitnahmen nach der vorangegangenen Rallye und als Abwarten auf konkrete Ergebnisse der neuen Stahl-Strategie.
Fazit
Mit dem Amtsantritt von Marco Richrath zu Jahresbeginn 2026 steht Thyssenkrupp vor der Bewährungsprobe, die angekündigten Effizienzsteigerungen im Stahlgeschäft auch operativ umzusetzen. Entscheidend für die weitere Kursentwicklung wird sein, ob es dem neuen Management gelingt, die Verluste im Kerngeschäft zügig einzudämmen, während Nucera das Wachstum im Anlagengeschäft vorantreibt.
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