Trotz eines buchhalterischen Gewinns im abgelaufenen Jahr bereitet Thyssenkrupp seine Anleger auf harte Zeiten vor. Der Industriekonzern kündigte für das neue Geschäftsjahr massive Verluste an und verschreckte damit die Märkte. Während der CEO auf Fortschritte beim Konzernumbau verweist, stellt sich die Frage: Wie tief greift die Krise in der Stahlsparte wirklich?

Die wichtigsten Fakten auf einen Blick:
* Ausblick: Nettoverlust von 400 bis 800 Millionen Euro erwartet.
* Cashflow: Soll mit bis zu -600 Millionen Euro wieder negativ ausfallen.
* Stahlsparte: Massive Restrukturierung mit bis zu 11.000 Stellenstreichungen geplant.
* Lichtblick: Marinesparte verzeichnet starke Auftragseingänge.

Tiefrote Zahlen voraus

Der Ausblick hat es in sich: Für das Geschäftsjahr 2025/2026 rechnet das Management mit einem Nettoverlust zwischen 400 und 800 Millionen Euro. Hauptursache für diesen prognostizierten Fehlbetrag sind notwendige Rückstellungen für den radikalen Umbau der Stahlsparte. Auch der für die operative Finanzkraft entscheidende Free Cashflow vor M&A soll tief in den roten Bereich rutschen.

Diese Ankündigung setzte die Aktie zur Wochenmitte massiv unter Druck. Mit einem Schlusskurs von 8,89 Euro am Vortag entfernte sich das Papier weiter von seinem 50-Tage-Durchschnitt (9,75 Euro). Obwohl die Aktie seit Jahresanfang immer noch ein Plus von über 122 Prozent aufweist, zeigt der jüngste Abstand zum 52-Wochen-Hoch von gut 32 Prozent, wie nervös die Anleger auf die Unsicherheiten reagieren.

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Trugschluss Jahresgewinn

Der ausgewiesene Nettogewinn von 532 Millionen Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr verdeckt die operativen Probleme. Er resultierte primär aus einer einmaligen buchhalterischen Zuschreibung auf die Minderheitsbeteiligung am Aufzugsgeschäft. Der Umsatz sank hingegen um 6 Prozent.

Das Sorgenkind bleibt die Stahlsparte (TKSE). Hier plant das Management einen harten Schnitt: Die Produktionskapazität soll um rund 2,8 Millionen Tonnen sinken. Analysten wie die der Investmentbank Jefferies reagierten verhalten auf die Zahlen und bestätigten ihr "Hold"-Rating mit einem Kursziel von 11 Euro, da die operativen Ziele unter den Markterwartungen lägen.

Hoffnungsträger Jindal

Im Hintergrund laufen die Verhandlungen über eine Lösung für die Stahlkrise weiter. CEO Miguel López bestätigte fortschreitende Gespräche mit der indischen Jindal Steel International über eine Übernahme der Sparte. Ein konkretes Angebot liegt vor, doch die hohen Pensionsverpflichtungen und die komplexen Restrukturierungskosten bleiben signifikante Hürden für einen Abschluss.

Für die weitere Kursentwicklung ist die Hauptversammlung am 30. Januar 2026 der nächste entscheidende Termin. Anleger müssen genau beobachten, ob die Unterstützung im Bereich von 8,30 Euro hält. Sollte diese Marke fallen, droht weiterer Verkaufsdruck, da die Bewertung des Konzerns fast ausschließlich vom Gelingen der Stahl-Abspaltung abhängt.

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