Thyssenkrupp Aktie: Subventionen entscheidend
Jindal Steel International konkretisiert seine Übernahmepläne für die Thyssenkrupp-Stahlsparte. Der indische Konzern macht seine Entscheidung von europäischen Subventionen abhängig – ein Signal, das die Bedeutung staatlicher Förderung für den klimaneutralen Umbau der deutschen Stahlproduktion unterstreicht.
Die wichtigsten Fakten:
- Jindal bezeichnet EU-Subventionen als "wichtigen Faktor" für die TKSE-Übernahme
- Seit September läuft die Due-Diligence-Prüfung für die Stahlsparte (10,7 Mrd. Euro Umsatz)
- Restrukturierungsvereinbarung sieht Abbau von 11.000 Stellen vor
- Aktie erholt sich am Freitag um 3,7% nach vorherigen Kursverlusten
Grüner Stahl als Geschäftsmodell
"Wir wollen den Übergang zu grünem Stahl vollziehen, weil wir fest davon überzeugt sind, dass dies wirtschaftlich sinnvoll ist", erklärt Narendra Kumar Misra, Europachef von Jindal Steel, gegenüber der WirtschaftsWoche. Die Aussage markiert einen Perspektivwechsel: Der indische Konzern betrachtet die Transformation zu klimaneutraler Stahlproduktion nicht als Belastung, sondern als Chance.
Allerdings knüpft Jindal die Realisierung seiner Übernahmepläne an eine Bedingung. Europäische Subventionen seien ein "wichtiger Faktor" für die strategische Entscheidung, ob ein bindendes Angebot für Thyssenkrupp Steel Europe (TKSE) abgegeben wird. Die Prüfung der Geschäftsbücher läuft seit September.
Restrukturierung nimmt Fahrt auf
Die vergangene Woche brachte Klarheit über das Sanierungskonzept. Am 1. Dezember einigten sich Thyssenkrupp und die IG Metall auf einen umfassenden Umbau:
Kapazitäten: Die Versandkapazität sinkt von 11,5 Millionen auf 8,7 bis 9 Millionen Tonnen jährlich. Die Anpassung folgt der veränderten Nachfragesituation im europäischen Stahlmarkt.
Personal: Rund 11.000 Arbeitsplätze werden abgebaut oder ausgelagert. Die Stahlsparten-Chefin Marie Jaroni beziffert die einmaligen Restrukturierungskosten auf einen "mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag". Im Gegenzug sinken die Personalkosten dauerhaft im niedrigen dreistelligen Millionenbereich pro Jahr.
Kurserholung nach Turbulenzen
Die Thyssenkrupp-Aktie notiert am Freitagmittag bei rund 9,50 Euro und liegt damit deutlich über dem gestrigen Schlusskurs von 9,21 Euro. Der Vortag hatte mit einem Minus von über 7% geschlossen. Die hohe Volatilität von annualisiert 50,4 Prozent spiegelt die Unsicherheit über den künftigen Kurs wider.
Seit Jahresbeginn steht ein Plus von 138 Prozent zu Buche. Allerdings liegt der Titel noch 28 Prozent unter dem 52-Wochen-Hoch von 13,24 Euro vom Oktober. Entscheidend für die weitere Entwicklung dürfte sein, ob Jindal Steel nach Abschluss der Due Diligence ein konkretes Angebot vorlegt – und welche Rolle die EU-Subventionen dabei spielen.
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