Zurück in die Gewinnzone – und dann doch wieder rote Zahlen? Thyssenkrupp liefert ein Zahlenwerk, das zwiespältiger kaum sein könnte. Der Industriekonzern schloss das Geschäftsjahr 2024/25 nach langen Verlustjahren mit einem Überschuss ab. Doch statt Erleichterung folgt der Schock: Für das laufende Jahr rechnet der Vorstand mit einem Fehlbetrag von bis zu 800 Millionen Euro. Die Aktie notiert am Mittwoch bei 8,85 Euro und gibt leicht nach.

Die wichtigsten Fakten:
- Jahresüberschuss 2024/25: 532 Millionen Euro (nach Vorjahresverlusten)
- Prognose 2025/26: Verlust zwischen 400 und 800 Millionen Euro
- Bereinigtes EBIT stieg um 13 % auf 640 Millionen Euro
- Stahlproduktion soll von 11,5 auf 9 Millionen Tonnen sinken

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Restrukturierung belastet massiv

Verantwortlich für den düsteren Ausblick sind Restrukturierungsrückstellungen in der Stahlsparte. Das Management plant einen drastischen Umbau: Die jährliche Produktionskapazität soll von 11,5 auf rund 9 Millionen Tonnen schrumpfen. Die Maßnahme wird mit erheblichem Stellenabbau einhergehen und das Ergebnis massiv belasten.

Dabei war der Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr bereits um 6 % auf 32,8 Milliarden Euro zurückgegangen. Die operative Verbesserung beim EBIT konnte diesen Rückgang nur teilweise kompensieren. Konjunkturschwäche im Automobilsektor und hohe Energiekosten setzen dem Stahlgeschäft zu.

Analysten bleiben skeptisch

Jefferies bestätigte das "Hold"-Rating nach Vorlage der Zahlen. Barclays bleibt bei "Underweight" und verweist auf die erheblichen Restrukturierungskosten, die das operative Ergebnis deutlich dämpfen dürften. Der Kurs rutschte unter die psychologisch wichtige Marke von 9 Euro und notiert damit auch unter der 50-Tage-Linie.

Ein Hoffnungsschimmer bleibt der mögliche Verkauf der Stahlsparte. CEO Miguel López berichtete von Fortschritten in den Verhandlungen mit der indischen Jindal Group. Ein Deal könnte den Konzern von der volatilen Stahlsparte befreien und die Transformation zur "Group of Companies" beschleunigen.

Marine boomt – Stahl bremst

Während die Stahlsparte kämpft, liefert die Marinesparte TKMS Rekorde. Der Auftragseingang vervielfachte sich auf 8,8 Milliarden Euro, der Auftragsbestand kletterte um 55 % auf 18,2 Milliarden Euro. Der Kontrast zwischen boomender Rüstungssparte und Sorgenkind Stahl prägt die aktuelle Lage des Konzerns.

Die Hauptversammlung im Februar wird über eine Dividende von 0,15 Euro je Aktie entscheiden. Doch die finanzielle Situation bleibt angespannt: Der Free Cashflow vor M&A-Aktivitäten soll zwischen minus 300 und minus 600 Millionen Euro liegen.

Solange keine Klarheit über den Stahl-Deal herrscht, dürfte die Volatilität hoch bleiben. Jede konkrete Nachricht zur Jindal-Verhandlung könnte jedoch für Bewegung sorgen.

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