Thyssenkrupp Aktie: Rekord-Order trifft Margendruck
Ein historischer Rüstungsauftrag auf der einen, sinkende Margen auf der anderen Seite: Thyssenkrupp sendet zum Wochenstart widersprüchliche Signale. Während die Verteidigungssparte die Auftragsbücher so stark füllt wie nie zuvor, holt die operative Realität im Kerngeschäft den Konzern ein. Anleger müssen nun abwägen, ob die strukturellen Fortschritte die aktuellen Ertragsschwächen kompensieren können.
Die Fakten im Überblick:
- Dämpfer: Prognose für das Geschäftsjahr 2025 wegen schwacher Nettomargen angepasst.
- Rekord: Marinesparte TKMS verbucht den größten Torpedo-Auftrag der Firmengeschichte.
- Kursziel: Analysten von AlphaValue sehen mit 12,90 Euro deutliches Potenzial.
Verteidigungssparte als Wachstumsmotor
Das stärkste Argument für die Aktie liefert aktuell die Tochter Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS). Der Rahmenvertrag über die Lieferung von Schwergewichtstorpedos des Typs DM2A5, der bereits Ende letzter Woche unterzeichnet wurde, entfaltet heute seine volle Wirkung in der Wahrnehmung der Investoren.
Es handelt sich um den größten Auftrag dieser Art in der Unternehmensgeschichte. Die Waffensysteme sind für die neuen U-Boote der Klasse 212CD bestimmt, ein prestigeträchtiges Gemeinschaftsprojekt der deutschen und norwegischen Marine. Dieser Abschluss untermauert nicht nur die operative Stärke der Sparte, sondern erhöht auch deren Bewertung – ein entscheidender Faktor im Hinblick auf die angestrebte Verselbstständigung von TKMS.
Realitätscheck in der Bilanz
Der Euphorie aus dem Rüstungssektor steht jedoch die nüchterne Zahlenwelt des Gesamtkonzerns gegenüber. Thyssenkrupp musste die Prognose für das Geschäftsjahr 2025 anpassen. Ausschlaggebend hierfür ist eine enttäuschende Nettomarge, die insbesondere unter den schwierigen Bedingungen in den energieintensiven Bereichen leidet.
Der Aktienkurs reagiert auf diese Gemengelage verhalten. Mit einem aktuellen Kurs von 9,09 Euro notiert das Papier nur leicht im Plus (+0,42 %), bleibt aber knapp unter dem 50-Tage-Durchschnitt von 9,15 Euro stecken. Zwar verzeichnet die Aktie seit Jahresanfang ein sattes Plus von über 127 Prozent, doch der Abstand zum 52-Wochen-Hoch von 13,24 Euro beträgt inzwischen rund 31 Prozent. Die Margenschwäche bremst derzeit eine mögliche Erholungsrallye aus.
Hoffnungsträger Stahl-Deal
Neben dem operativen Tagesgeschäft bleibt die Konzernstruktur das beherrschende Thema. Marktbeobachter werten die Mitte Dezember erzielte Einigung mit den Gewerkschaften als wichtigen Meilenstein. Diese Übereinkunft beseitigt eine zentrale Hürde für den geplanten Verkauf der Stahlsparte an den indischen Jindal-Konzern. Gelingt dieser Deal, würde sich das Risikoprofil von Thyssenkrupp grundlegend verändern.
Analysten honorieren diese Perspektive weiterhin. AlphaValue/Baader Europe bestätigte heute die Kaufempfehlung und das Kursziel von 12,90 Euro. Die Experten setzen darauf, dass der Substanzwert der verbleibenden Teile – insbesondere der Marine-Sparte – deutlich höher liegt als die aktuelle Börsenbewertung.
Fazit: Bewertungslücke im Fokus
Thyssenkrupp befindet sich in einer entscheidenden Transformationsphase. Die operative Margenschwäche drückt zwar kurzfristig auf die Stimmung, wird jedoch zunehmend von der strategischen Neuausrichtung überlagert. Sollte der Konzern die Trennung vom Stahlgeschäft finalisieren und die Ertragskraft der Rüstungssparte weiter steigern, dürfte sich der Fokus der Anleger wieder stärker dem signifikanten Abstand zum Kursziel der Analysten zuwenden.
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