Thyssenkrupp Aktie: Norwegen bestellt nach
Der Essener Industriekonzern verzeichnet zweistellige Kurszuwächse seit Jahresbeginn – und bekommt nun weiteren Rückenwind aus Skandinavien. Norwegen stockt seine U-Boot-Bestellung bei Thyssenkrupp Marine Systems auf. Die Entscheidung fiel am Samstag und unterstreicht die strategische Bedeutung der Kieler Werft im europäischen Verteidigungssektor.
Zwei weitere U-Boote für Oslo
Die norwegische Regierung bestätigte am 06. Dezember 2025 den Kauf von zwei zusätzlichen deutschen U-Booten. Diese Aufstockung folgt auf eine bestehende Bestellung von vier Einheiten aus dem Jahr 2021, deren Auslieferung ab 2029 vorgesehen ist.
Die wichtigsten Fakten zur Bestellung:
- Norwegen erhöht Verteidigungsbudget um 46 Milliarden Norwegische Kronen (circa 4,5 Milliarden US-Dollar)
- Bestehender Auftrag: 4 U-Boote (2021), Auslieferung ab 2029
- Neue Bestellung: 2 weitere U-Boote (2025)
- Zusätzliche Beschaffung: Langstreckenraketen im Rahmen der Aufrüstung
Für Thyssenkrupp Marine Systems bedeutet dies eine langfristige Auslastung in einem Segment, das vom geopolitischen Wandel in Europa profitiert. Die Kieler Werft festigt ihre Position als bevorzugter Partner skandinavischer Streitkräfte.
MDAX-Performance zeigt Vertrauen
Bereits am Freitag reagierte die Aktie mit einem Kursplus von 2,45 Prozent auf das positive Marktumfeld. Damit gehörte Thyssenkrupp zu den drei stärksten Werten im MDAX, der selbst nur um 0,34 Prozent zulegte. Nur Delivery Hero und RENK verzeichneten höhere Zugewinne.
Die Outperformance gegenüber dem Gesamtmarkt deutet auf wachsendes Vertrauen institutioneller Anleger hin. Die Aktie notiert aktuell bei 9,41 Euro und liegt damit seit Jahresbeginn über 135 Prozent im Plus – ein bemerkenswerter Turnaround nach der Schwächephase Anfang 2025.
Stahlsparte bleibt Unsicherheitsfaktor
Während TKMS für Stabilität sorgt, bleibt die Zukunft der Stahlsparte offen. Das im September eingereichte Angebot von Jindal Steel International über 2 Milliarden Euro Investitionszusagen steht weiterhin im Raum. Die Realisierung hängt jedoch von mehreren Variablen ab: verfügbare Fördergelder für grünen Stahl, Wasserstoffpreise und künftige CO2-Bepreisung.
Marktbeobachter schließen selbst einen negativen Kaufpreis nicht aus, sollte die politische Unterstützung ausbleiben. Dennoch bietet die Jindal-Option einen strategischen Ausweg, um das volatile Stahlgeschäft abzuspalten und den Konzernfokus auf profitablere Bereiche wie die Marine-Technologie zu verlagern.
Nächster Großauftrag in Sicht
Parallel zur Norwegen-Bestellung steht eine weitere Entscheidung aus: Kanada prüft den Kauf von bis zu zwölf U-Booten. Im Rennen stehen Thyssenkrupp und der südkoreanische Konkurrent Hanwha. Ein Zuschlag würde die Auftragsbücher von TKMS für Jahre füllen und die Transformation des Konzerns weiter beschleunigen.
Die Kombination aus konkreten Aufträgen in der Verteidigungssparte und möglichen Lösungen für das Stahlgeschäft treibt die aktuelle Bewertung. Mit der Norwegen-Bestellung vom Samstag erhält die positive Entwicklung neue Substanz.
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