Die beeindruckende Rallye des Jahres 2025 erhält einen herben Dämpfer. Thyssenkrupp präsentierte am Dienstag einen Ausblick, der Investoren auf dem falschen Fuß erwischte: Statt Gewinne stehen für das kommende Jahr massive Verluste und hohe Kosten im Raum. Droht die teure Restrukturierung der Stahlsparte nun die Erfolgsstory der letzten Monate zu ersticken?

Die wichtigsten Fakten im Überblick:
* Nettoverlust-Prognose: 400 bis 800 Millionen Euro für 2025/26 erwartet.
* Operative Enttäuschung: Bereinigtes EBIT (500-900 Mio. €) verfehlt Analystenschätzungen.
* Dividende: Trotz Verlusten stabile Ausschüttung von 0,15 Euro vorgeschlagen.
* Stahl-Sanierung: Rund 350 Millionen Euro Restrukturierungskosten belasten.

Teurer Umbau frisst Gewinne

Der Schock sitzt tief bei den Anlegern: Für das angelaufene Geschäftsjahr 2025/26 prognostiziert das Management unter dem Strich tiefrote Zahlen. Hauptgrund für den erwarteten Nettoverlust sind massive Aufwendungen für den Umbau des Konzerns. Auch operativ hinkt das Industrie-Schwergewicht den Erwartungen hinterher. Das in Aussicht gestellte bereinigte EBIT liegt selbst am oberen Ende der Spanne unter den durchschnittlichen Analystenschätzungen von 918 Millionen Euro.

Besonders kritisch bewerten Marktteilnehmer den Ausblick auf den Cash Flow. Der Free Cash Flow vor M&A dürfte mit bis zu minus 600 Millionen Euro tief in den negativen Bereich rutschen, was die Liquidität des Konzerns belastet. CFO Dr. Axel Hamann begründete die vorsichtige Prognose mit den anhaltend schwierigen Marktbedingungen und den notwendigen Effizienzprogrammen.

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Stahlsparte als Bremsklotz

Verantwortlich für die trüben Aussichten ist primär die Stahlsparte Thyssenkrupp Steel Europe (TKSE). Allein im abgelaufenen Jahr sorgte dieser Bereich für Wertberichtigungen in Höhe von 600 Millionen Euro. Um das Ruder herumzureißen, hat das Management einen harten Sanierungskurs eingeschlagen. Der jüngst geschlossene Tarifvertrag sieht eine Reduzierung der Produktionskapazitäten und den Abbau von rund 11.000 Arbeitsplätzen vor. Diese Maßnahmen sind zwar langfristig notwendig, verursachen kurzfristig jedoch hohe Einmalkosten, die das Ergebnis verhageln.

Hoffnungsträger Jindal Steel

Trotz der aktuellen Belastungen gibt es eine strategische Perspektive, die einen totalen Abverkauf der Aktie verhinderte. Die Gespräche über einen Verkauf der Stahlsparte an den indischen Konzern Jindal Steel befinden sich in einem fortgeschrittenen Stadium. CEO Miguel Lopez zeigte sich zuversichtlich bezüglich eines Abschlusses. Ein erfolgreicher Deal würde nicht nur die bilanziellen Risiken – insbesondere die Pensionsverpflichtungen von 2,5 Milliarden Euro – auslagern, sondern den Konzern auch deutlich schlanker aufstellen.

Korrektur nach Rekordlauf

An der Börse sorgten die Nachrichten zunächst für erheblichen Verkaufsdruck. Die Aktie rutschte am Dienstag in der Spitze um 13 Prozent ab, konnte sich bis zum Handelsende jedoch auf 8,93 Euro erholen. Dieser Rücksetzer muss allerdings im Kontext der massiven Jahresperformance gesehen werden: Seit Jahresanfang notiert das Papier immer noch über 123 Prozent im Plus. Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch bei 13,24 Euro hat sich durch den jüngsten Rutsch jedoch auf rund 33 Prozent vergrößert.

Die kommenden Wochen sind entscheidend für die weitere Richtung. Anleger richten ihren Blick nun primär auf den Fortgang der Verkaufsverhandlungen mit Jindal Steel. Sollte hier eine Einigung gelingen, würde dies die Bewertungsperspektive grundlegend verändern und die aktuellen Restrukturierungskosten in einem anderen Licht erscheinen lassen. Die nächsten konkreten Zahlen liefert der Konzern am 12. Februar 2026.

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