Strategy bleibt trotz Bitcoin-Schwäche im Nasdaq 100 – ein wichtiges Signal für den umstrittenen Treasury-Ansatz des Unternehmens. Gleichzeitig wächst der Druck von anderer Seite: Im Januar droht eine mögliche Index-Änderung bei MSCI mit potenziell milliardenschweren Folgen. Wie stabil ist das aktuelle Gleichgewicht wirklich?

Nasdaq 100 bleibt, MSCI droht

Am Freitagabend wurde bestätigt, dass Strategy beim jährlichen Rebalancing im Nasdaq 100 verbleibt. Für Investoren ist das ein klarer Erfolg: Ein Rauswurf hätte zwangsläufig zu Abgaben durch passive Indexfonds geführt und zusätzlichen Verkaufsdruck ausgelöst. Während andere bekannte Namen wie Biogen und GlobalFoundries den Index verlassen müssen, bleibt Strategy vorerst gesetzt.

Die fortgesetzte Aufnahme in den Tech-Benchmark sichert die Nachfrage durch ETFs und Indexfonds, die den Nasdaq 100 abbilden. Das ist gerade deshalb wichtig, weil dem Unternehmen im Januar eine andere potenzielle Belastung droht: Der Indexanbieter MSCI prüft Regeln, nach denen Firmen mit digitalen Vermögenswerten von mehr als 50 % der Bilanzsumme aus globalen Indizes ausgeschlossen werden könnten.

Trotz der positiven Nasdaq-Nachricht stand die Aktie am Freitag unter Druck und verlor rund 3,6 % auf 150,50 €. Auf Sicht von 30 Tagen summiert sich das Minus auf mehr als 22 %, seit Jahresanfang liegt der Rückgang bei rund 49 %. Der Titel notiert damit nur knapp über dem jüngsten 52‑Wochen-Tief und deutlich unter allen relevanten Durchschnittslinien.

Saylor setzt weiter voll auf Bitcoin

Strategy ist seit Jahren eng mit Bitcoin verknüpft – und das mehr denn je. Executive Chairman Michael Saylor nutzte die Nasdaq-Bestätigung, um die Richtung noch einmal unmissverständlich klarzustellen. In einem Post auf X (ehemals Twitter) am frühen Samstag erklärte er, das Unternehmen werde „weiter Bitcoin akkumulieren, bis der Markt aufhört sich zu beschweren“. Ein Rückzug von der Bitcoin-Strategie steht damit nicht zur Debatte.

Die Aktie korreliert folgerichtig stark mit der Kryptowährung. Der jüngste Rückgang der Notierung geht Hand in Hand mit der Korrektur bei Bitcoin, der seit seinem Hoch im Oktober von rund 126.000 US‑Dollar auf etwa 90.000 US‑Dollar gefallen ist. Der Druck auf den Kurs spiegelt damit vor allem das Umfeld im Krypto-Sektor wider.

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Um den Bedenken rund um Verschuldung und Dividendenfähigkeit zu begegnen, hat Strategy kürzlich eine Kapitalerhöhung über 1,44 Milliarden US‑Dollar abgeschlossen. CEO Phong Le sprach in diesem Zusammenhang von „FUD“ (fear, uncertainty and doubt) rund um die Fähigkeit des Unternehmens, seinen Verpflichtungen nachzukommen. Das Management betont, dass die frischen Mittel die Bedienung von Schulden und anderen Verbindlichkeiten auch bei stärker schwankenden Bitcoin-Preisen absichern sollen.

Vom Softwareanbieter zum Bitcoin-Vehikel

Seit der Umbenennung von MicroStrategy in Strategy Inc. im August 2025 ist die Transformation des Unternehmensbildes abgeschlossen. Die klassische Rolle als Anbieter von Unternehmenssoftware tritt in den Hintergrund. Für den Markt steht vor allem die riesige Bitcoin-Position im Mittelpunkt – und damit die Frage, wie stark die Aktie letztlich vom operativen Geschäft noch entkoppelt ist.

Analysten kritisieren seit Längerem, dass sich Strategy wie ein gehebelter Bitcoin-ETF verhalte, weniger wie ein klassisches Softwareunternehmen. Genau hier setzt die Diskussion um die Index-Zuordnung an: Der Verbleib im Nasdaq 100 bestätigt die Einstufung als Technologiewert – zumindest vorerst – und grenzt die Aktie von reinen Investmentvehikeln ab.

Historisch wurde Strategy an der Börse häufig mit einem Aufschlag auf den reinen Bitcoin-Nettoinventarwert (NAV) gehandelt. Dieser Bewertungsaufschlag hat sich jedoch mit der jüngsten Bitcoin-Korrektur deutlich verringert. Der Rückgang der Kryptowährung um mehr als 26 % seit dem Oktober-Hoch schlägt direkt auf die Marktkapitalisierung durch und fordert speziell institutionelle Investoren heraus, die an dieser Struktur festhalten müssen.

Nächster Prüfstein: MSCI-Entscheidung im Januar

Der Blick richtet sich nun auf Januar 2026. Dann will MSCI über eine Regelung entscheiden, nach der Unternehmen mit digitalen Assets von mehr als 50 % der Gesamtaktiva aus wichtigen Indizes ausgeschlossen werden könnten. JPMorgan-Analysten warnen, dass ein solcher Schritt bei Strategy Abflüsse von bis zu 2,8 Milliarden US‑Dollar auslösen könnte – vor allem aus indexnahen und regelbasierten Strategien.

Technisch wirkt die Aktie angeschlagen: Der Kurs liegt aktuell rund 22 % unter dem 50‑Tage-Durchschnitt und fast 47 % unter dem 200‑Tage-Durchschnitt. Gleichzeitig signalisiert ein hoher RSI von über 80 einen überkauften bzw. stark trendgeprägten Zustand, kombiniert mit einer sehr hohen 30‑Tage-Volatilität von knapp 59 % annualisiert. Die enge Bindung an Bitcoin bleibt dabei der dominierende Faktor: Hält die Kryptowährung die Marke um 90.000 US‑Dollar nicht, könnte das zusätzlichen Druck auf die Aktie ausüben.

Unterm Strich verschafft der Verbleib im Nasdaq 100 Strategy etwas Luft, ändert aber nichts am Kern: Das Unternehmen bleibt ein hochgradig auf Bitcoin fokussiertes Vehikel, dessen Börsenwert maßgeblich von der weiteren Akzeptanz und Preisentwicklung der Kryptowährung abhängt – und in wenigen Wochen zusätzlich vom Ausgang der MSCI-Entscheidung.

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