Strategy Aktie: Erwartungsgemäße Kursentwicklung?
Strategy hält seinen Platz im Nasdaq 100 – trotz der anhaltenden Debatte, ob das Geschäftsmodell eher einem Bitcoin-Fonds als einem Tech-Unternehmen ähnelt. Für viele Investoren ist das ein wichtiges Signal, denn ein Rauswurf hätte milliardenschwere Indexabflüsse auslösen können. Gleichzeitig rückt eine noch entscheidendere Weichenstellung näher: Die anstehende MSCI-Entscheidung über den Umgang mit Bitcoin-Schatzhaltern.
Nasdaq 100 bestätigt – vorerst Entspannung
Am Freitag hat die Nasdaq bestätigt, dass Strategy im Nasdaq 100 verbleibt. Damit setzt sich das Unternehmen in einem Umfeld zunehmender Skepsis gegenüber Firmen mit großen Krypto-Beständen zunächst durch.
Hintergrund der Diskussion: Strategy, früher MicroStrategy, verfolgt ein Geschäftsmodell, das stark auf das Ansammeln und Halten von Bitcoin ausgerichtet ist. Einige Analysten stellen daher die Frage, ob die Aktie noch in klassische Aktienindizes passt oder eher wie ein spezialisierter Investmentfonds einzuordnen ist.
Die jüngste Neugewichtung des Nasdaq 100 zeigt, dass es keinen Automatismus für den Verbleib im Index gibt. Sechs Unternehmen – darunter Biogen, Lululemon Athletica und On Semiconductor – wurden entfernt, während unter anderem Alnylam Pharmaceuticals, Ferrovial und Seagate Technology neu aufgenommen wurden. Die Änderungen treten am 22. Dezember in Kraft, Strategy bleibt jedoch Teil des Tech-Index.
MSCI prüft Bitcoin-Schatzhalter
Während der Nasdaq-Entscheidungsprozess abgeschlossen ist, steht eine womöglich größere Baustelle noch bevor. Der globale Indexanbieter MSCI überprüft derzeit, wie mit Unternehmen umzugehen ist, die große Bestände an digitalen Vermögenswerten halten. Eine Entscheidung wird bis zum 15. Januar 2026 erwartet.
In einem 12-seitigen Schreiben an MSCI warnen Executive Chairman Michael Saylor und CEO Phong Le vor „tiefgreifend schädlichen Konsequenzen“ und „Chaos, Verwirrung“, sollte Strategy aus den MSCI-Indizes ausgeschlossen werden. Analysten von JPMorgan schätzen, dass ein solcher Schritt – insbesondere wenn andere Indexanbieter folgen – Abflüsse von bis zu 8,8 Milliarden US-Dollar aus der Aktie auslösen könnte.
Saylor und Le appellieren an MSCI, Innovation nicht aus kurzfristiger Vorsicht heraus auszubremsen. Die Indizes sollten ihrer Ansicht nach „neutral und treu“ die nächste Ära der Finanztechnologie abbilden, statt digitale Vermögensstrategien aus traditionellen Benchmarks herauszuhalten.
Aggressiver Bitcoin-Ausbau
Parallel zur Indexdebatte treibt Strategy seine Bitcoin-Strategie weiter offensiv voran. Am 8. Dezember meldete das Unternehmen den größten BTC-Zukauf seit sechs Monaten. Zwischen dem 1. und 7. Dezember erwarb Strategy 10.624 Bitcoin für rund 962,7 Millionen US-Dollar, zu einem durchschnittlichen Preis von 90.615 US-Dollar pro Coin.
Kernpunkte des jüngsten Kaufs:
- Gekaufte Menge: 10.624 BTC
- Gesamtkaufpreis: 962,7 Mio. US-Dollar
- Durchschnittspreis: 90.615 US-Dollar pro Bitcoin
- Finanzierung: 928,1 Mio. US-Dollar aus Verkäufen von Stammaktien (MSTR), 34,9 Mio. US-Dollar aus STRD-Vorzugsaktien
Insgesamt hält Strategy nun 660.624 Bitcoin. Dafür wurden etwa 49,35 Milliarden US-Dollar investiert, zu einem durchschnittlichen Einstandskurs von 74.696 US-Dollar je BTC. Bei aktuellen Kursen um 90.000 US-Dollar entspricht dies einem Gegenwert von rund 59,5 Milliarden US-Dollar – gut 3 % der maximalen Bitcoin-Gesamtmenge von 21 Millionen Coins.
Damit bleibt das Unternehmen einer der sichtbarsten börsennotierten Stellvertreter für ein Bitcoin-Exposure – mit allen Chancen und Risiken, die sich aus der Korrelation zum Kryptomarkt ergeben.
Aktie nach starkem Rückgang
An der Börse zeigt sich diese Abhängigkeit deutlich. Die Aktie schloss am Freitag bei 150,50 Euro und liegt damit rund 61 % unter dem 52-Wochen-Hoch von 391,80 Euro. Auf Sicht von zwölf Monaten summiert sich das Minus auf knapp 60 %, seit Jahresbeginn sind es rund 49 %.
Die Schwäche spiegelt nicht nur den Rückgang des Bitcoin-Preises von seinem Oktober-Hoch wider, sondern auch eine Neubewertung des sogenannten mNAV-Multiples (Market Cap zu Nettovermögenswerten). Dieses Verhältnis ist deutlich geschrumpft – Anleger sind also weniger bereit, einen Aufschlag auf den reinen Bitcoin-Bestand und die zusätzliche Unternehmensstruktur zu zahlen.
Auffällig ist zudem das technische Bild: Der Kurs liegt deutlich unter den 50-, 100- und 200-Tage-Durchschnitten, während der 14-Tage-RSI mit 84,2 in einem überkauften Bereich notiert. Kombiniert mit einer 30-Tage-Volatilität von fast 60 % zeigt sich, wie stark und kurzfristig die Schwankungen zuletzt ausgefallen sind.
USD-Reserve als Stabilisator
Um die Balance zwischen aggressiver Bitcoin-Strategie und finanzieller Stabilität zu halten, hat Strategy am 1. Dezember eine neue US-Dollar-Reserve über 1,44 Milliarden US-Dollar eingerichtet. Diese soll Dividendenzahlungen auf Vorzugsaktien sowie Zinsaufwendungen auf ausstehende Schulden abdecken und ist durch Aktienverkäufe über ein „At-the-Market“-Programm finanziert.
Nach Unternehmensangaben reicht diese Reserve aus, um rund 21 Monate an Dividenden- und Zinsverpflichtungen zu bedienen. Michael Saylor bezeichnete die USD-Reserve als Ergänzung zur bestehenden BTC-Reserve und als „nächsten Schritt in der Entwicklung“ des Modells. Ziel sei es, kurzfristige Marktvolatilität besser abfedern zu können, ohne von der grundlegenden Bitcoin-Strategie abzuweichen.
Gleichzeitig hat Strategy seine Prognose für das Geschäftsjahr 2025 angepasst. Die bisherige Annahme eines Bitcoin-Jahresendkurses von 150.000 US-Dollar wurde auf eine Spanne von 85.000 bis 110.000 US-Dollar reduziert. Entsprechend wurden auch die Ergebnisbandbreiten aktualisiert:
- Operatives Ergebnis 2025: –7,0 bis +9,5 Mrd. US-Dollar
- Jahresüberschuss 2025: –5,5 bis +6,3 Mrd. US-Dollar
- Verwässertes EPS 2025: –17,0 bis +19,0 US-Dollar
Die ungewöhnlich breiten Spannen unterstreichen, wie stark die Finanzkennzahlen von der weiteren Preisentwicklung bei Bitcoin abhängen.
Entscheidend: MSCI-Urteil und Bitcoin-Pfad
In den kommenden Wochen dürfte die Aktie maßgeblich von zwei Faktoren geprägt werden. Erstens steht die MSCI-Entscheidung bis zum 15. Januar 2026 an. Ein Verbleib in den Indizes würde den Status quo sichern; ein Ausschluss könnte, nach den Schätzungen von JPMorgan, erhebliche Indexabflüsse auslösen und andere Anbieter zu ähnlichen Schritten ermutigen.
Zweitens haben sich die externen Rahmenbedingungen verändert: Standard Chartered hat seine Prognose für den Bitcoin-Preis zum Jahresende 2025 von 200.000 auf 100.000 US-Dollar halbiert und verweist unter anderem auf geringere Kaufaktivität durch Bitcoin-Schatzhalter wie Strategy. Gleichzeitig verfügt das Unternehmen weiterhin über eine hohe Finanzierungskapazität von rund 13,45 Milliarden US-Dollar im Rahmen des ATM-Programms für Stammaktien und über insgesamt mehr als 26 Milliarden US-Dollar an möglichen Vorzugs- und strukturierten Emissionen. Die erste größere Anleihefälligkeit steht erst im Februar 2027 an.
Damit bleibt Strategy eine hochspezialisierte Wette auf die langfristige Entwicklung von Bitcoin innerhalb des traditionellen Aktienuniversums – abgesichert durch eine nennenswerte USD-Reserve, aber mit zentralen Index- und Krypto-Entscheidungspunkten bereits in den nächsten Wochen.
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