Stadler Rail Aktie: Schweizer Grossauftrag bringt Hoffnung

Der Schweizer Schienenfahrzeughersteller kann aufatmen: Die Zentralbahn orderte acht neue Triebzüge im Wert von 150 Millionen Franken. Nach einem schwachen ersten Halbjahr mit deutlich rückläufigem Auftragseingang sorgt die gestern Abend gemeldete Bestellung für neuen Optimismus unter den Anlegern.

Heimspiel erfolgreich gemeistert

Der frische Auftrag umfasst acht Triebzüge der bewährten Typen ADLER und FINK für die touristischen Strecken Luzern-Interlaken und Luzern-Engelberg. Produziert werden die Züge am Stammsitz in Bussnang - ein Pluspunkt für die lokale Fertigung. Besonderheit: Drei ADLER-Züge erhalten ein neues Premiumabteil für gehobenen Reisekomfort.

Parallel meldete das Unternehmen einen operativen Durchbruch aus Berlin: Die ersten neuen U-Bahn-Züge nahmen nach Verzögerungen endlich den regulären Fahrgastbetrieb auf.

Gegengift nach schwachem Halbjahr

Der Deal kommt zur rechten Zeit. Die August-Zahlen hatten zwar Umsatzwachstum und eine leicht verbesserte EBIT-Marge von 2,6 Prozent gezeigt, doch der Auftragseingang war dramatisch von 2,5 auf 1,7 Milliarden Franken eingebrochen. Diese Entwicklung hatte Investoren nervös gemacht.

Kann der Schweizer Traditionsauftrag die Trendwende einläuten? Zumindest belegt er die starke Heimatmarkt-Position und das anhaltende Kundenvertrauen. Obwohl das Volumen den Halbjahresrückgang nicht kompensiert, sendet es ein wichtiges Signal der Stabilität.

Markt wartet auf weitere Signale

Entscheidend wird sein, ob Stadler Rail an diesen Erfolg anknüpfen kann. Während die Auftragslage nun hoffnungsvoller erscheint, bleibt die Profitabilität im Fokus der Analysten. Die aktuelle EBIT-Marge liegt noch unter den langfristigen Managementzielen.

Die nächsten umfassenden Einblicke liefern die Jahresergebnisse 2025, die für März 2026 erwartet werden. Bis dahin wird jeder neue Grossauftrag unter der Lupe stehen.