SAP Aktie: Technische Schwäche
Die SAP Aktie liefert kurz vor den Q4-Zahlen ein klares charttechnisches Warnsignal: Der Kurs notiert nur knapp über dem Jahrestief und deutlich unter den wichtigen gleitenden Durchschnitten. Die operative Entwicklung ist wegen der laufenden Quiet Period zwar ausgeblendet, doch die Börse zieht bereits ihre Schlüsse aus der Kombination aus technischem Druck, EU-Verfahren und hoher Cloud-Erwartung.
Chartbild rutscht in den Abwärtstrend
Heute notiert die Aktie bei 208,75 Euro und liegt damit rund 25 Prozent unter dem 52‑Wochen-Hoch von 280,40 Euro. Seit Jahresbeginn summiert sich das Minus auf knapp 12 Prozent – die SAP Aktie zählt damit zu den schwächeren Schwergewichten im DAX.
Wichtig für Techniker: Der Kurs verläuft klar unter allen relevanten Durchschnitten. Besonders der Abstand von gut 12 Prozent zur 200‑Tage-Linie signalisiert einen etablierten Abwärtstrend. Der RSI von 51,8 deutet dabei weder auf Überkauf noch auf Überverkauf hin – der Druck ist also eher trend- als stimmungsgetrieben.
Zentral sind derzeit vor allem drei Marken:
- Aktueller Kurs: 208,75 Euro
- 52‑Wochen-Tief: 203,20 Euro (Abstand: rund 2,7%)
- 200‑Tage-Durchschnitt: 237,63 Euro (Abstand: rund -12%)
Damit rückt das Jahrestief als kurzfristig naheliegendste Unterstützungszone in den Vordergrund. Erst ein nachhaltiger Anstieg zurück über die mittelfristigen Durchschnitte (50 und 100 Tage) würde das Bild spürbar aufhellen.
Quiet Period vor den Q4-Zahlen
Fundamental bleibt es bis Ende Januar ruhig: SAP befindet sich in der Quiet Period vor der Veröffentlichung der Zahlen zum vierten Quartal am 29. Januar 2026. In dieser Phase macht das Management keine Aussagen zur operativen Entwicklung. Für den Markt sind die zuletzt berichteten Q3-Daten daher der zentrale Referenzpunkt.
Im dritten Quartal 2025 hatte SAP bei den Schlüsselkennzahlen der Cloud-Transformation geliefert:
- Cloud-Umsatz: +27% auf 5,29 Mrd. Euro (währungsbereinigt)
- Cloud ERP Suite: +31% Wachstum (währungsbereinigt)
- Operativer Gewinn (Non-IFRS): +19% (währungsbereinigt)
- Cloud-Auftragsbestand: 18,84 Mrd. Euro (+27%)
Auf Jahressicht peilt der Konzern Cloud-Umsätze am unteren Ende der Spanne von 21,6 bis 21,9 Mrd. Euro an, beim operativen Gewinn hingegen das obere Ende der Prognose von 10,3 bis 10,6 Mrd. Euro. Die Q4-Zahlen werden damit zum Lackmustest, ob das Momentum in der Cloud tatsächlich stabil bleibt und die aktuellen Kursverluste eher eine technische als eine fundamentale Korrektur sind.
EU-Verfahren und Sicherheitsthemen
Belastend für die Stimmung wirkt das im September 2025 eröffnete Verfahren der Europäischen Kommission. Im Fokus stehen die On‑Premise‑Wartungs- und Support-Richtlinien von SAP. Das Unternehmen betont zwar die enge Zusammenarbeit mit Brüssel und erwartet derzeit keine wesentlichen finanziellen Folgen, doch regulatorische Unsicherheit bleibt für Investoren ein Risikofaktor.
Parallel versucht der Konzern, seine technologische und regulatorische Glaubwürdigkeit zu stärken. Anfang Dezember wurden im Rahmen des monatlichen Security Patch Day 14 neue Sicherheitshinweise veröffentlicht, darunter drei kritische Schwachstellen. Die schnelle Schließung solcher Lücken ist für Großkunden zentral und spielt gerade in regulierten Branchen eine wichtige Rolle.
Strategisch setzt SAP zudem verstärkt auf Sovereign-Cloud-Angebote. Ziel ist es, sich als führender Anbieter für digitale Souveränität in Europa zu etablieren – ein Thema, das durch strengere Regulierung und Datenresidenz-Anforderungen zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Einordnung im DAX und Ausblick
Im DAX bleibt SAP eines der schwersten Indexmitglieder, steht aber im Vergleich zu anderen Schwergewichten wie Siemens unter besonderer Beobachtung. Während die Q3-Zahlen die Cloud-Story untermauert haben, spiegeln die aktuellen Kursniveaus die Mischung aus technischem Abwärtstrend, Bewertungsanpassung und regulatorischem Fragezeichen wider.
Kurzfristig bleibt das 52‑Wochen-Tief bei knapp über 203 Euro die entscheidende Marke nach unten. Hält diese Zone, könnte sich die Aktie in eine Seitwärtsphase überleiten. Ein Bruch dieses Bereichs würde den etablierten Abwärtstrend dagegen bestätigen und weiteren Spielraum nach unten eröffnen, während auf der Oberseite erst ein Anstieg in Richtung 50‑ und 100‑Tage-Durchschnitt ein konstruktiveres Bild liefern würde.
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