Die SAP-Aktie steht massiv unter Druck. Trotz vollmundiger Ankündigungen rund um künstliche Intelligenz und einer millionenschweren Partnerschaft mit Snowflake zeigt der Markt dem Walldorfer Softwarekonzern die kalte Schulter. Der Titel notiert bereits über 20 Prozent unter seinem Jahreshoch von 283,50 Euro aus dem Februar und kämpft aktuell im Bereich zwischen 200 und 220 Euro um Stabilität. Was zunächst wie ein normaler Rücksetzer wirkte, entpuppt sich zunehmend als Crash auf Raten.

Snowflake-Deal ohne Wirkung

SAP und Snowflake haben eine gemeinsame Lösung angekündigt. Zero-Copy lautet das Versprechen: Geschäftsdaten aus SAP-Systemen sollen direkt in Snowflake nutzbar sein, ohne doppelte Ablage. Klingt praktisch. Unternehmen bekommen Echtzeit-Zugriff, die Datenverwaltung bleibt zentral. Kommendes Jahr soll die Lösung auf den Markt kommen. Zu Wochenbeginn legte die Aktie kurz zu, doch es blieb ein Strohfeuer. Die Oktober-Verluste sind längst nicht aufgeholt.

Das eigentliche Problem liegt tiefer: Wann bringt diese Partnerschaft tatsächlich Geld? Die Technik mag funktionieren, aber konkrete Umsatznachweise? Fehlanzeige. SAP verspricht eine Revolution der Datennutzung. Nur wollen Investoren endlich Beweise sehen statt immer neue Visionen. Die Frage nach der Profitabilität bleibt unbeantwortet. Das Management redet viel über Innovationen, aber harte Zahlen liefert es nicht.

Stellenabbau trotz KI-Offensive?

Muhammad Alam, Produktvorstand bei SAP, betont zwar, dass der Konzern derzeit nicht plane, Stellen abzubauen. "Wir haben derzeit nicht die Absicht, zu reduzieren", sagte er dem Wirtschaftsmagazin "Capital". Wenn keine äußeren Einflüsse dazwischenkämen, werde man dieses Jahr wachsen. Dies gelte, obwohl jeder einzelne Softwareentwickler mithilfe von KI "im exponentiellen Maß" effizienter werde.

SAP hatte in den vergangenen Jahren punktuell Stellen abgebaut, auch in Deutschland. Alam bezeichnete dies als "inkrementelle Optimierungen", die vor allem auf veränderte Kundennachfrage zurückgingen. Insgesamt ist die Zahl der Mitarbeiter im Vergleich zu 2024 gestiegen. Eine Bedrohung des Geschäftsmodells durch KI-erzeugte Software sieht der Vorstand nicht. "Wir haben Zehntausende Kunden, die uns erlauben, ihre Daten anonymisiert und aggregiert zu nutzen", so Alam. "Damit lässt sich ein Modell bauen, das es mit Blick auf die Daten nirgendwo auf der Welt gibt."

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KI-Ankündigungen ohne Börsenwirkung

Auf einer Konferenz stellte SAP mehrere neue KI-Werkzeuge vor. Die Plattform SAP Build wurde aufgerüstet. Das Management sprach von einer Revolution, Entwickler sollten zu Architekten intelligenter Unternehmen werden. Beeindruckend formuliert. Die Börse sah das anders. Nach den Ankündigungen verlor die Aktie sogar an Wert. Am Freitag ging es über zwei Prozent runter, Schlusskurs 215,65 Euro. Auf Monatssicht steht ein Minus von rund sechs Prozent.

Die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit wächst. Drei zentrale Fragen bleiben offen: Wann werden erstmals spürbare Umsätze erzielt? Wie schnell rechnen sich die Entwicklungskosten? Was macht SAP besser als Microsoft, Oracle oder Salesforce? Das Management gibt keine klaren Antworten. Die Geduld der Anleger schwindet. Man will Ergebnisse sehen, keine Powerpoint-Präsentationen.

Charttechnik zeigt klare Abwärtstrend

Die dritte Annäherung an die Unterstützungszone zwischen 215 und 220 Euro läuft gerade. Bisher hielt dieser Bereich, aber ewig geht das nicht gut. Zweimal hat es gerebounded, beim dritten Mal könnte es durchbrechen. Sowohl die 50- als auch die 200-Tage-Linie wurden unterschritten – ein klares Warnsignal. Der RSI steht bei etwa 30, also kurz vor dem überverkauften Bereich.

Sollte die Aktie kurzfristig doch hochgehen, wird es im Bereich 230 bis 250 Euro eng. Dort türmen sich mehrere Widerstände auf. Fällt hingegen die 215-Euro-Marke, ist der Weg frei nach unten. Das 52-Wochen-Tief steht bei knapp 208 Euro. Fällt auch diese Marke, sind Kurse zwischen 160 und 180 Euro durchaus realistisch. Die Technik spricht eindeutig gegen den Titel.

Cloud-FinOps-Markt boomt – SAP profitiert nicht

Der globale Cloud-FinOps-Markt wächst rasant. Von 12,2 Milliarden US-Dollar im Jahr 2024 soll er auf 27,7 Milliarden Dollar bis 2032 ansteigen – ein jährliches Wachstum von 10,8 Prozent. Unternehmen kämpfen mit explodierenden Cloud-Kosten, 82 Prozent verschwenden Ressourcen durch ineffizientes Management. SAP ist in diesem Segment zwar präsent, doch die Konkurrenz ist stark: IBM, Microsoft, Oracle, AWS und Google dominieren mit integrierten Lösungen.

SAP pumpt Milliarden in KI und Partnerschaften, aber wo bleibt der Profit? Ankündigungen gibt es genug, Ergebnisse kaum. Für Anleger ist die Lage eindeutig. Wer noch drin ist, könnte Anstiege Richtung 230 bis 250 Euro zum Ausstieg nutzen. Das Risiko weiterer Verluste bis 160 oder 180 Euro ist real. SAP muss liefern, nicht nur reden.

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