SAP Aktie: EU-Showdown!
Die EU-Kommission hat SAP im Visier – doch der Softwarekonzern schlägt zurück, bevor es ernst wird. Anstatt ein formelles Wettbewerbsverfahren abzuwarten, reichte das Unternehmen aus Walldorf konkrete Zugeständnisse in Brüssel ein. Im Kern geht es um mögliche Koppelungen bei Lizenz- und Wartungsverträgen – ein sensibles Thema, das bei anderen Tech-Riesen bereits zu Milliardenstrafen führte. Gleichzeitig liefert SAP einen operativen Beweis seiner Cloud-Strategie: Der Automobilzulieferer Brose hat hochkritische Produktionsprozesse in die SAP-Cloud verlagert. Kann dieser Doppelschlag die Aktie aus der Defensive befreien?
Brüssel zwingt SAP zum Handeln
Die europäischen Wettbewerbshüter nehmen seit Monaten die Geschäftspraktiken von SAP unter die Lupe. Besonders im Fokus: Wie das Unternehmen Support- und Lizenzverträge miteinander verknüpft. Der Vorwurf wiegt schwer, denn solche Koppelungen können Kunden faktisch zwingen, bei Wartungsverträgen auch neue Lizenzen zu erwerben – ein klassischer Fall für Wettbewerbsverzerrung.
SAPs Reaktion zeigt strategisches Kalkül. Statt das Risiko eines langwierigen Verfahrens einzugehen, legte der Konzern proaktiv Lösungsvorschläge vor. Die Details bleiben zwar unter Verschluss, doch die Botschaft ist klar: Man will Rechtssicherheit schaffen, bevor die Situation eskaliert. Für Anleger bedeutet das zunächst Entwarnung – zumindest was das Risiko von Milliardenstrafen betrifft.
Brose-Deal: Der Beweis für die Cloud-Vision?
Während in Brüssel verhandelt wird, liefert SAP auf der operativen Ebene starke Argumente. Der Automobilzulieferer Brose hat seine geschäftskritischen Just-in-Time-Prozesse vollständig in die Cloud migriert. Was nach technischem Detail klingt, ist ein Paukenschlag für die Branche.
Warum der Brose-Deal so wichtig ist:
- Just-in-Time-Produktion verlangt absolute Zuverlässigkeit – jede Verzögerung kostet Millionen
- Die Automobilindustrie gilt als besonders kritisch gegenüber Cloud-Lösungen
- Der Erfolg schafft Referenz-Status für zögerliche Großkunden
- Rund ein Drittel aller SAP-Kunden steht noch vor der Migration auf S/4HANA
Das Projekt dient SAP als „Leuchtturm", um die verbleibenden Skeptiker zu überzeugen. Gerade in der Fertigungsindustrie, wo Produktionsausfälle existenzbedrohend sein können, fehlte bislang oft das Vertrauen in Cloud-Infrastrukturen. Brose könnte hier zum Wendepunkt werden.
KI als Wachstumstreiber statt Jobkiller
Produktvorstand Muhammad Alam räumte heute mit einem hartnäckigen Missverständnis auf: KI bedeute bei SAP nicht Stellenabbau, sondern Produktivitätssprung. Jeder Entwickler werde durch KI-Tools „exponentiell effizienter" – doch statt die Belegschaft zu reduzieren, wolle man diese Effizienz für beschleunigtes Wachstum nutzen.
Die Zahlen geben ihm recht: Trotz punktueller Anpassungen in den Vorjahren ist die Mitarbeiterzahl im Vergleich zu 2024 gestiegen. Eine kluge Botschaft in Zeiten des Fachkräftemangels – und ein Signal an den Markt, dass SAP seine KI-Ambitionen ernst nimmt, ohne dabei radikal umzubauen.
Zwischen Unterstützung und Unsicherheit
Die Aktie notiert derzeit bei 219,15 Euro und damit deutlich unter dem Durchschnitt der vergangenen 200 Tage. Der Abstand zum Jahreshoch von über 280 Euro verdeutlicht, wie viel Vertrauen der Markt verloren hat. Die kommenden Quartalszahlen Ende Januar werden zeigen müssen, ob Erfolge wie der Brose-Deal sich in beschleunigtem Cloud-Wachstum niederschlagen. Solange bleibt die Frage offen: War der EU-Schritt Stärke oder Defensivtaktik?
SAP-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue SAP-Analyse vom 12. November liefert die Antwort:
Die neusten SAP-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für SAP-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 12. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
SAP: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...








