Redcare Pharmacy Aktie: Vorübergehende Flaute?

Während die Analysten von Jefferies und Deutsche Bank Kursziele von bis zu 214 Euro anpeilen, steckt die Redcare Pharmacy-Aktie in einer tiefen Talsohle. Mehr als 40 Prozent an Wert hat der Titel seit Jahresbeginn verloren – und kämpft jetzt in der Nähe seines 52-Wochen-Tiefs um jede Kursstütze. Wie kann die Diskrepanz zwischen analystischer Zuversicht und marktlicher Realität größer sein?

Analysten vs. Markt: Ein Kampf der Giganten

Die fundamentale Bewertungsschere klafft gewaltig auseinander. Jefferies hält unbeirrt an einem "Buy"-Rating mit einem Kursziel von 150 Euro fest, während die Deutsche Bank sogar 214 Euro für realistisch hält. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten suggeriert ein enormes Aufwärtspotenzial vom aktuellen Niveau. Doch der Markt ignoriert diese optimistischen Prognosen komplett und treibt den Kurs stattdessen immer näher an die 72-Euro-Marke.

Insider handeln anders als sie reden

Noch verräterischer als die Marktreaktion sind die Aktivitäten der Unternehmensinsider. In den letzten drei Monaten haben Führungskräfte und Aufsichtsratsmitglieder netto mehr Aktien verkauft als gekauft. Diese Zurückhaltung derjenigen, die das Unternehmen am besten kennen, steht im krassen Gegensatz zu den öffentlich verkündeten Wachstumszielen. Offenbar herrscht hinter den Kulissen mehr Vorsicht als nach außen kommuniziert wird.

Kann die operative Leistung den Kurs retten?

Das Unternehmen selbst gibt sich unbeirrt optimistisch und hält an seiner ambitionierten Prognose für 2025 fest. Ein Umsatzwachstum von über 25 Prozent und eine positive EBITDA-Marge von 2-2,5 Prozent stehen im Raum. Langfristig soll die Marge sogar über 8 Prozent klettern.

Doch die entscheidende Frage bleibt: Wann wird diese operative Stärke endlich im Aktienkurs honoriert? Bisher zweifeln die Anleger offenbar daran, dass Redcare Pharmacy im verschärften Wettbewerb der Online-Apotheken seine ehrgeizigen Ziele tatsächlich erreichen kann.