Der Konsumgüter-Riese Procter & Gamble steht unter Druck. Die Aktie notiert nahe ihrem 52-Wochen-Tief, der Kurs ist seit Jahresbeginn um rund 14% gefallen. Verantwortlich dafür ist vor allem ein Problem: Der wichtigste Absatzmarkt schwächelt deutlich.

US-Verkäufe brechen im Oktober ein

Am 2. Dezember auf der Morgan Stanley Global Consumer & Retail Conference lieferte Finanzchef Andre Schulten eine ernüchternde Einschätzung. Die US-Verkäufe in den Produktkategorien, in denen Procter & Gamble aktiv ist, seien im Oktober "signifikant" zurückgegangen – sowohl beim Volumen als auch beim Umsatz.

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Schultens Prognose für November fiel kaum optimistischer aus: "Ich erwarte keine wesentliche Verbesserung." Diese Aussage kurz vor dem wichtigen Weihnachtsgeschäft hat Anleger nervös gemacht. Amerikanische Verbraucher werden vorsichtiger: Sie greifen tiefer in vorhandene Vorräte, kaufen größere Packungen in Großmärkten und jagen verstärkt nach Sonderangeboten.

Kostenexplosion und Stellenabbau

Parallel zu schwächelnden Verkäufen türmen sich weitere Belastungen auf:

  • Zollkosten: Rund 1 Milliarde US-Dollar zusätzliche Kosten für das Geschäftsjahr 2026
  • Umstrukturierung: 7.000 Stellen außerhalb der Produktion werden über zwei Jahre abgebaut
  • Preiserhöhungen: Bei etwa einem Viertel der US-Produkte steigen die Preise im mittleren einstelligen Prozentbereich

Das Unternehmen setzt auf Automatisierung und KI-Initiativen, um bis zu 1,5 Milliarden US-Dollar einzusparen. Die Preisanhebungen sollen nicht nur Zollkosten ausgleichen, sondern auch Produktverbesserungen finanzieren.

Dividenden-Status bleibt unangetastet

Trotz der operativen Herausforderungen hält Procter & Gamble an seiner außergewöhnlichen Dividendenpolitik fest. Die vierteljährliche Ausschüttung beträgt aktuell 1,0568 US-Dollar je Aktie, was einer Jahresrendite von rund 3% entspricht.

Der Status als Dividend King – reserviert für Unternehmen mit mindestens 50 Jahren ununterbrochener Dividendenerhöhungen – ist gefestigt. Procter & Gamble zahlt seit 1890 ununterbrochen Dividenden und hat diese 69 Jahre in Folge gesteigert. Die Ausschüttungsquote zwischen 59% und 61% gilt als nachhaltig.

Ergebnisse und Ausblick

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2025 erzielte der Konzern einen Nettoumsatz von 84,3 Milliarden US-Dollar (plus 2%) und steigerte den Gewinn je Aktie um 4%. Der operative Cashflow erreichte 17,8 Milliarden US-Dollar.

Für das laufende Geschäftsjahr 2026 erwartet das Management ein organisches Umsatzwachstum zwischen 0% und 4%. Der Gewinn je Aktie soll zwischen 6,83 und 7,09 US-Dollar liegen.

Am 22. Januar 2026 legt Procter & Gamble die nächsten Quartalszahlen vor. Dann wird sich zeigen, ob sich die US-Konsumentenschwäche stabilisiert hat und die Sparmaßnahmen greifen.

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