Pierer Mobility-Aktie: Eine Sorge weniger!

Bereits im Juni kündigte KTM an, sich im Rahmen seiner Neuaufstellung von der Tochter KTM Sportscar trennen zu wollen. Die Sparte fuhr bisher zuverlässig Verluste ein; die Absatzzahlen bewegten sich am Rande der Bedeutungslosigkeit. Nachdem die Pierer Mobility-Tochter eine Insolvenz und Sanierung wegstecken musste, ist für derartige Späße schlicht kein Raum mehr vorhanden. Nun ließ das Unternehmen mitteilen, dass KTM Sportscar endgültig an ein Konsotrium von belgischen Investoren gehe.

Hinter den neuen Eigentümern soll laut einem Bericht der "Kleinen Zeitung" wohl eine milliardenschwere Bier-Dynastie stehen, für die der Rennsport und damit auch der Zukauf mehr oder minder eine Art Hobby darstellt. Dennoch wurde zugesagt, sämtliche Arbeitsplätze sowie den Produktionsstandort in Graz beizubehalten. Informationen über den Kaufpreis sind der Meldung nicht zu entnehmen.

Pierer Mobility macht sich leichter

Positiv aufgenommen wurde der Verkauf dennoch, da KTM und damit auch die Mutter Pierer Mobility mit dem Verkauf unrentabler Geschäftsbereiche letztlich die künftige Bilanz aufhübschen dürften. Die Pierer Mobility-Aktie reagierte am Dienstagmorgen mit Kursgewinnen von 3,7 Prozent, was den Aktienkurs auf 14,54 Euro anzuheben wusste.

KTM-Chef Gottfried Neumeister sieht den Verkauf als eine Maßnahme an, um das eigene Unternehmensprofil weiter zu schärfen und sich noch mehr auf den Motorradmarkt konzentrieren zu können. Jene Sparte läuft derzeit auch nicht unbedingt traumhaft. Immerhin ist im Sommer aber wieder die Produktion angelaufen und für die Zukunft wird neues Wachstum anvisiert.

Weniger Ballast

Mit einem Verkaugf allein wird Pierer Mobility noch keine grundsätzliche Wende an den Aktienmärkten gelingen. Es schadet aber auch nicht, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und damit gerade in schwierigen Zeiten eine gesunde Basis zu legen. Dass sich ein finanzstarker Käufer findet, für den Bilanzen offenbar nur zweitrangiger Natur ist, darf aus Sicht der Aktionäre als glückliche Fügung angesehen werden.