Oracle Aktie: TikTok-Deal enttäuscht
Die Oracle-Aktie steht weiterhin unter Beobachtung, doch die Euphorie weicht zunehmend der Ernüchterung. Ein geleaktes Memo wirft ein neues Licht auf das geplante Joint Venture mit TikTok und dämpft die Hoffnungen der Anleger massiv. Während das Cloud-Geschäft Rekorde bricht, stellt sich die Frage: War die Wette auf den Social-Media-Giganten zu optimistisch bewertet?
Weniger Kontrolle als erhofft
Der Hauptgrund für den aktuellen Stimmungsdämpfer ist ein internes Schreiben von TikTok-CEO Shou Chew zur Führungsstruktur der neuen "TikTok USDS Joint Venture LLC". Zwar verhindert der Deal ein Verbot der App in den USA, doch die operative Realität für die amerikanischen Partner sieht restriktiver aus als angenommen.
Entgegen früherer Markthoffnungen wird das US-Investorenkonsortium – zu dem auch Oracle gehört – keine direkte Kontrolle über wichtige Einnahmequellen haben. Zentrale Umsatztreiber wie der "TikTok Shop" und der Verkauf von Werbeanzeigen bleiben unter der Regie von ByteDance. Oracle übernimmt zwar die Verantwortung für die Datensicherheit und das Cloud-Hosting, bleibt strategisch aber eher Dienstleister als Gestalter. Diese "begrenzte Kontrolle" widerspricht der Fantasie, Oracle könnte maßgeblichen Einfluss auf das US-Geschäft der Plattform gewinnen.
Die Struktur des Deals
Die komplexe Transaktion, deren Abschluss bis zum 22. Januar 2026 geplant ist, offenbart nun eine klare Besitzverteilung:
* Oracle: 15 % Anteil an der neuen US-Einheit.
* Silver Lake & MGX: Jeweils 15 %.
* Andere US-Investoren: 5 %.
* ByteDance & Bestandsinvestoren: Behalten die verbleibenden 50 %.
Obwohl der 15-prozentige Anteil von Oracle substanziell ist, bestätigt diese Struktur, dass kein einzelner US-Akteur eine kontrollierende Mehrheit hält. Analysten werten dies als Bestätigung für den begrenzten operativen Einfluss der amerikanischen Partner.
KI-Boom als Gegengewicht
Trotz der Enttäuschung rund um TikTok liefert Oracles Kerngeschäft starke Argumente für die Bullen. Die Ergebnisse des zweiten Geschäftsquartals 2026 unterstreichen die enorme Nachfrage nach künstlicher Intelligenz. Der Umsatz im Bereich Cloud-Infrastruktur (IaaS) sprang währungsbereinigt um 66 Prozent auf 4,1 Milliarden Dollar.
Noch beeindruckender ist der Blick auf die Auftragsbücher: Die verbleibenden Leistungsverpflichtungen (RPO) sind auf 523 Milliarden Dollar explodiert – getrieben durch Großaufträge von KI-Schwergewichten wie OpenAI, Meta und Nvidia. Dieses "Hyperwachstum" festigt Oracles Position als kritischer Infrastruktur-Anbieter, auch wenn sich dies im Aktienkurs, der aktuell rund 41 Prozent unter seinem 52-Wochen-Hoch notiert, noch nicht wieder vollständig widerspiegelt.
Schuldenlast und Ausblick
Das aggressive Wachstum fordert jedoch seinen Tribut. Um den riesigen Auftragsbestand abzuarbeiten, muss der Konzern massiv investieren. Die Investitionsausgaben (Capex) sollen im Geschäftsjahr 2026 rund 50 Milliarden Dollar erreichen. Gleichzeitig ist die Gesamtverschuldung auf etwa 111 Milliarden Dollar angewachsen.
Oracle befindet sich damit in einem Spannungsfeld zwischen enormer KI-Nachfrage und einer teuren Expansion. Der Fokus der Anleger richtet sich nun auf den geplanten Deal-Abschluss im Januar 2026 und die kommenden Quartalszahlen. Entscheidend wird sein, wie schnell der Konzern seinen gigantischen Auftragsbestand in umsatzwirksame Erlöse umwandeln kann, um die steigende Schuldenlast zu bedienen.
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