Oracle sitzt auf einem gigantischen Auftragsbestand, doch der Aktienkurs steht weiterhin unter Druck. Der Grund ist das sogenannte „Rich Uncle“-Problem: Um den 300-Milliarden-Dollar-Deal mit OpenAI zu stemmen, muss der Konzern massiv investieren und nimmt dafür vorübergehend tiefrote Cashflows in Kauf. Analysten warnen nun vor der enormen Abhängigkeit von einem einzigen Großkunden, dessen langfristige Zahlungsfähigkeit über den Erfolg der Strategie entscheidet.

Abhängigkeit von OpenAI

Jefferies-Analyst Brent Thill bringt das Dilemma auf den Punkt: Oracles Zukunft ist zunehmend an die finanzielle Gesundheit von OpenAI geknüpft. Zwar sicherte sich der Konzern einen Vertrag über 300 Milliarden US-Dollar über eine Laufzeit von fünf Jahren, doch Analysten weisen darauf hin, dass dieser Umsatz nur so sicher ist wie die Liquidität des KI-Schöpfers. Diese Unsicherheit trug maßgeblich dazu bei, dass der Titel in den letzten sechs Monaten rund 30 Prozent vom 52-Wochen-Hoch verlor.

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Rekordaufträge treffen auf Schuldenberg

Der Wandel zum KI-Infrastruktur-Giganten hinterlässt deutliche Spuren in der Bilanz. Um 72 neue Multi-Cloud-Rechenzentren zu errichten, plant Oracle jährliche Investitionsausgaben (Capex) von rund 50 Milliarden US-Dollar. Die finanziellen Auswirkungen sind gravierend:
* Cashflow-Einbruch: Der Free Cash Flow rutschte im zweiten Geschäftsquartal 2026 tief ins Minus – auf einen Wert zwischen minus 10 und minus 13 Milliarden US-Dollar.
* Schuldenlast: Die Gesamtverschuldung beläuft sich auf etwa 108 Milliarden US-Dollar. Prognosen zufolge könnte Oracle bis 2026 weitere 70 Milliarden US-Dollar aufnehmen müssen, um den operativen Betrieb zu finanzieren.

Dem gegenüber stehen beeindruckende Wachstumszahlen. Der Auftragsbestand (Remaining Performance Obligations) explodierte um über 400 Prozent auf 523 Milliarden US-Dollar, getrieben durch die Cloud-Sparte (OCI), die um 68 Prozent zulegte. Das Problem ist das Timing: Die großen Einnahmen aus dem OpenAI-Deal werden voraussichtlich erst im Geschäftsjahr 2028 (Kalenderjahr 2027) signifikant buchwirksam. Bis dahin muss Oracle die Lücke zwischen massiven Ausgaben und künftigen Einnahmen finanzieren.

Insider verkaufen, Analysten bleiben optimistisch

Während institutionelle Anleger uneins sind – Griffin Asset Management reduzierte Positionen, während Connective Portfolio Management einstieg –, überwogen bei Insidern zuletzt die Verkäufe. In den letzten 90 Tagen trennten sich Führungskräfte von Aktien im Wert von über 36 Millionen US-Dollar. Dennoch sehen Analysten im Schnitt noch immer ein Kursziel von rund 312 US-Dollar, was einem theoretischen Aufwärtspotenzial von etwa 60 Prozent entspricht.

Für Dividendenjäger steht kurzfristig ein wichtiger Termin an: Am 9. Januar 2026 wird die Aktie ex-Dividende gehandelt, bevor am 23. Januar die Ausschüttung von 0,50 US-Dollar je Anteilsschein erfolgt. Fundamental bleibt das Investment jedoch eine Wette darauf, dass die gewaltigen Vorleistungen für die KI-Infrastruktur in zwei Jahren die erhofften Früchte tragen.

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