OHB Aktie: Solide Impulse
Der Raumfahrtkonzern OHB meldet operative Erfolge im Minutentakt: Zwei weitere Galileo-Satelliten sind im All, dazu kommt ein frischer Auftrag für elektrische Antriebssysteme. An der Börse bleibt die Reaktion dagegen auffallend nüchtern. Wie passt diese Kombination aus starkem Tagesgeschäft und zurückhaltendem Kursbild zusammen?
Neuer Schub aus Galileo und HummingSat
Am 17. Dezember 2025 hat OHB einen weiteren Meilenstein im europäischen Navigationsprogramm Galileo erreicht. Um 06:01 Uhr MEZ hoben vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana zwei neue Satelliten ab – der Start verlief planmäßig und erfolgreich.
Damit unterstreicht der Konzern seine Rolle als industrieller Hauptauftragnehmer beim Aufbau der europäischen Navigationsinfrastruktur. Das Projekt liefert nicht nur kontinuierliche Umsätze, sondern festigt auch die technologische Position des Unternehmens im europäischen Raumfahrtverbund.
Bereits am 9. Dezember kam zusätzlicher Rückenwind:
Die Tochter OHB Sweden erhielt von SWISSto12 den Auftrag zur Lieferung von sechs elektrischen Antriebssystemen für die neue HummingSat-Plattform. Der Deal erweitert die Basis im kommerziellen Satellitengeschäft und zeigt, dass OHB nicht nur von institutionellen Programmen wie Galileo abhängt.
Die wichtigsten Punkte im Überblick:
- Erfolgreicher Start von zwei Galileo-Satelliten am 17. Dezember 2025
- Bedeutender HummingSat-Auftrag für elektrische Antriebssysteme am 9. Dezember 2025
- Bestätigte positive Analystensicht (NuWays-Kursziel: 141,00 Euro)
- Aktie konsolidiert trotz starker operativer Nachrichten
Diese Kombination aus institutionellen und kommerziellen Aufträgen stützt den Auftragsbestand und erhöht die Visibilität künftiger Erlöse.
Kursbild: Konsolidierung nach Rally
An der Börse spiegelt sich die starke Nachrichtenlage bislang nur begrenzt wider. Gestern schloss die Aktie bei 105,00 Euro. Auf Sicht von sieben Tagen ergibt sich ein Rückgang von 3,67 Prozent, im 30-Tage-Vergleich steht jedoch noch ein leichtes Plus von 1,45 Prozent.
Interessant ist der Blick auf den längeren Zeitraum: Seit Jahresanfang liegt die Performance bei 118,75 Prozent, auf Zwölfmonatsbasis sogar bei 120,59 Prozent. Nach dieser starken Rally ist die aktuelle Seitwärts- bis Korrekturphase ein deutlicher Hinweis auf Gewinnmitnahmen und eine Einordnung der neuen Kursniveaus.
Charttechnisch zeigen sich mehrere Signale für eine Konsolidierung:
- Der Schlusskurs liegt leicht unter dem 50-Tage-Durchschnitt von 107,98 Euro (Abstand: -2,76 %).
- Gleichzeitig notiert die Aktie deutlich über dem 200-Tage-Durchschnitt von 84,52 Euro (Abstand: 24,24 %).
- Der RSI (14 Tage) von 73,0 signalisiert einen überkauften Zustand.
- Die 30-Tage-Volatilität von annualisiert 52,83 % unterstreicht, wie schwankungsanfällig der Titel derzeit ist.
Ausgehend vom 52-Wochen-Hoch bei 165,50 Euro am 3. Oktober 2025 beträgt der Rückgang aktuell rund 36,56 Prozent. Vom 52-Wochen-Tief bei 46,90 Euro am 8. Januar 2025 hat sich der Kurs hingegen um 123,88 Prozent nach oben entfernt. Die Aktie hat also bereits einen langen Weg hinter sich und arbeitet diesen Anstieg nun ab.
Operative Stärke, verhaltener Markt
Die jüngsten Erfolgsnachrichten – der planmäßige Fortschritt im Galileo-Programm und der HummingSat-Auftrag – stärken klar die fundamentale Basis. Sie zeigen:
- verlässliche Umsetzung großer Schlüsselprogramme,
- Ausbau des Geschäfts mit spezialisierten Satellitenplattformen,
- und eine Pipeline, die über einzelne Projekte hinausreicht.
Das Analysehaus NuWays hat Anfang Dezember seine Kaufempfehlung bestätigt und ein Kursziel von 141,00 Euro genannt. Vom aktuellen Niveau um 105 Euro deutet das auf weiteres Potenzial hin, sofern die operative Entwicklung anhält und der Markt bereit ist, höhere Bewertungen zu akzeptieren.
Gleichzeitig macht die Kursstruktur deutlich, dass viele positive Erwartungen bereits eingepreist waren. Nach mehr als einer Verdopplung innerhalb eines Jahres fällt die Reaktion auf zusätzliche gute Nachrichten zwangsläufig gedämpfter aus. Der Markt scheint die jüngsten Meldungen eher als Bestätigung des bestehenden Szenarios zu werten als als neuen Impuls für eine unmittelbare Trendfortsetzung.
Fazit: Starke Basis, Kurs in Wartestellung
Das Bild ist klar umrissen: OHB liefert operativ – mit Erfolgen bei Galileo und neuen Aufträgen im HummingSat-Umfeld – und baut damit seine Rolle in der europäischen und kommerziellen Raumfahrt weiter aus. Der Aktienkurs hingegen befindet sich nach einem außergewöhnlich starken Jahr in einer gesunden Korrektur- und Konsolidierungsphase, geprägt von Gewinnmitnahmen und technischer Überhitzung.
Entscheidend für die nächsten Wochen wird sein, ob weitere Projektfortschritte und neue Verträge die aktuell verhaltene Kursreaktion in eine erneute Aufwärtsbewegung drehen. Auf dem Weg dorthin bleibt der deutliche Abstand zum langfristigen Durchschnitt ein Zeichen dafür, dass der Titel trotz Konsolidierung weiterhin auf einem erhöhten Niveau notiert.
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