MP Materials Aktie: Insiderverkäufe belasten
MP Materials gerät nach deutlichen Insiderverkäufen und erhöhter Volatilität unter Druck. Der Kurs gab gestern um rund 3 % nach und fiel bei regen Umsätzen bis auf 58,03 US‑Dollar zurück. Parallel häufen sich Verkäufe aus dem Management – während Analysten und staatliche Partner dem Unternehmen weiterhin Rückendeckung geben. Wie passt das zusammen?
Deutliche Verkäufe aus dem Management
Finanzvorstand Ryan Corbett hat am 9. Dezember laut SEC-Meldung 38.146 Aktien zu 60,00 US‑Dollar je Anteilsschein veräußert. Das Transaktionsvolumen lag bei 2,29 Mio. US‑Dollar. Nach dem Verkauf hält er noch 156.666 Aktien.
Bereits am 17. November trennte sich Corbett von 20.000 Papieren zu 57,72 US‑Dollar und nahm damit weitere 1,15 Mio. US‑Dollar ein. Die Serie größerer Transaktionen verstärkt bei einigen Marktteilnehmern den Eindruck, dass Teile des Top-Managements Gewinne realisieren.
Die Aktivitäten des CFO sind Teil eines breiteren Musters:
- CEO James Litinsky verkaufte am 5. Dezember 385.000 Aktien zu 62,94 US‑Dollar (Volumen: 24,23 Mio. US‑Dollar)
- In den vergangenen drei Monaten summierten sich Insiderverkäufe auf 653.411 Aktien im Wert von rund 41,25 Mio. US‑Dollar
- Insider halten derzeit etwa 12,6 % des ausstehenden Kapitals
Politische Dimension durch Regierungsberater
Zusätzliche Aufmerksamkeit erhält die Aktie durch einen prominenten Aktionär im politischen Umfeld. Laut einem Bericht der New York Times vom 9. Dezember hat Stephen Miller, stellvertretender Stabschef im Weißen Haus, MP‑Materials‑Aktien im Wert von 50.000 bis 100.000 US‑Dollar verkauft.
Der Verkauf erfolgte nach einem lukrativen Geschäft des Unternehmens mit der Trump-Regierung im Juli. Ethikexperten sehen den Zeitpunkt kritisch und fordern Aufklärung, bestätigte Regelverstöße liegen jedoch nicht vor.
Strategische Partnerschaften als Gegengewicht
Trotz der Insiderverkäufe bleibt die strategische Position des Konzerns stark. Mehrere Entwicklungen stützen die Investmentstory:
- Partnerschaft mit dem US‑Verteidigungsministerium, das einen 15 %‑Anteil am Unternehmen hält
- Joint Venture mit Ma’aden in Saudi-Arabien zum Aufbau einer seltene‑Erden‑Raffinerie
- Preisuntergrenze durch Regierungsvereinbarungen, die seit dem 1. Oktober gilt
- Rekordproduktion von NdPr (Neodym-Praseodym): 721 Tonnen im dritten Quartal, ein Plus von 51 % gegenüber dem Vorjahr
Diese Punkte untermauern die Rolle von MP Materials als strategisch wichtigen Akteur in der US‑Lieferkette für seltene Erden.
Analysten bleiben überwiegend positiv
An der Wall Street überwiegt weiterhin eine positive Einschätzung. Morgan Stanley stufte die Aktie am 5. Dezember auf „Overweight“ hoch und erhöhte das Kursziel auf 71,00 US‑Dollar. Begründung ist vor allem die strategische Bedeutung des Unternehmens für die US‑Industrie.
Das aktuelle Analystenbild:
- 12 Einstufungen „Strong Buy“
- 1 „Moderate Buy“
- 2 „Hold“
- Durchschnittliches Kursziel: 78,91 US‑Dollar
- Höchstes Kursziel: 112,00 US‑Dollar (Bank of America)
Goldman Sachs hat die Beobachtung mit „Buy“ und einem Ziel von 77,00 US‑Dollar aufgenommen. BMO erhöhte die Bewertung auf „Outperform“ mit einem Kursziel von 75,00 US‑Dollar.
Q3-Zahlen: Umsatzrückgang, aber besser als befürchtet
Die am 6. November vorgelegten Zahlen zum dritten Quartal zeichnen ein gemischtes Bild. Das bereinigte Ergebnis lag bei minus 0,10 US‑Dollar je Aktie und damit besser als der erwartete Verlust von 0,15 US‑Dollar. Der Umsatz erreichte 53,55 Mio. US‑Dollar – ein Rückgang um 14,9 % gegenüber dem Vorjahr, zugleich aber über den Konsensschätzungen.
Der Umsatzrückgang steht im Zusammenhang mit einem strategischen Schwenk: Das Unternehmen reduziert den Verkauf von Konzentraten nach China und fokussiert stärker auf höherwertige getrennte seltene‑Erden‑Produkte. Das Management rechnet mit einer Rückkehr in die Gewinnzone im vierten Quartal, wenn die Preisabsicherung durch die Vereinbarung mit dem Verteidigungsministerium voll zum Tragen kommt.
Chartbild und Bewertung
Die Aktie notiert aktuell rund 40 % unter dem 52‑Wochen-Hoch von 100,25 US‑Dollar, das Mitte Oktober markiert wurde. Die 50‑Tage-Linie bei 68,01 US‑Dollar fungiert derzeit als Widerstand, während die 200‑Tage-Linie bei 36,23 US‑Dollar als übergeordnete Unterstützung gilt.
Trotz der jüngsten Korrektur bleibt die Bilanz für das laufende Jahr stark: Seit Jahresbeginn liegt die Performance bei etwa 265 bis 290 %. Die Marktkapitalisierung beläuft sich auf rund 10,3 Mrd. US‑Dollar, basierend auf etwa 177 Mio. ausstehenden Aktien.
Entscheidend wird in den kommenden Monaten sein, ob das Zusammenspiel aus staatlicher Unterstützung, Joint Ventures und höherwertiger Produktion die aktuelle Schwächephase nach den Insiderverkäufen überlagern und die Rückkehr in die Profitabilität wie angekündigt im vierten Quartal bestätigen kann.
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