Das in Tokio gelistete Bitcoin-Treasury-Unternehmen Metaplanet muss einen drastischen finanziellen Umschwung verkraften. Innerhalb weniger Wochen drehten sich Buchgewinne von über 600 Millionen Dollar in nicht realisierte Verluste von rund 530 Millionen Dollar. Während der Kurs der Kryptowährung unter Druck steht, reagiert das Management nicht mit Rückzug, sondern verstärkt die riskante Akkumulationsstrategie durch neue Kredite.

Bestände tief im Minus

Die Bilanz des Unternehmens spiegelt den jüngsten Preisverfall des Bitcoin um rund 25 Prozent wider. Mit einem aktuellen Handelskurs von etwa 89.000 US-Dollar notiert der Bestand von Metaplanet deutlich unter dem Einstiegspreis. Die Eckdaten verdeutlichen die Schieflage:

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  • Gesamtbestand: 30.823 BTC
  • Durchschnittlicher Kaufkurs: ~108.000 USD je Bitcoin
  • Aktueller Buchverlust: ca. 530 Millionen USD
  • Nettovermögenswert (NAV): rund 2,8 Milliarden USD

Besonders signifikant ist der Einbruch der Aktienbewertung im Verhältnis zu den gehaltenen Assets. Der Aufschlag (Prämie), mit dem Metaplanet einst bei 237 Prozent seines Bitcoin-Nettovermögenswerts gehandelt wurde, ist auf nur noch 6 Prozent zusammengeschmolzen. Dies deutet auf einen breiten Vertrauensverlust der Investoren in das Modell reiner Krypto-Treasuries hin.

Neuer 50-Millionen-Dollar-Kredit

Ungeachtet der roten Zahlen nahm Metaplanet am 5. Dezember einen neuen Kredit über 50 Millionen US-Dollar auf und hinterlegte bestehende Bitcoin-Bestände als Sicherheit. Die Gesamtverschuldung im Rahmen der Kreditlinie steigt damit auf 280 Millionen US-Dollar. Das Management bezeichnet diesen Kurs als "konservative Finanzpolitik", um Puffer für Volatilitätsphasen zu schaffen.

Das frische Kapital soll drei strategischen Zielen dienen:
1. Weitere Bitcoin-Käufe zur Erreichung des Ziels von 100.000 BTC bis 2026.
2. Ausbau des Optionsgeschäfts zur Einnahmenerzielung.
3. Potenzielle Aktienrückkäufe bei günstigen Marktbedingungen.

Einnahmequelle Optionshandel

Ein wichtiger Stabilisator im operativen Geschäft bleiben die Derivate. Durch den Verkauf von Optionskontrakten auf die eigenen Bestände erzielte das Unternehmen im dritten Quartal 2025 rund 15,6 Millionen US-Dollar. Dieser Geschäftszweig generiert mittlerweile über 95 Prozent der Gesamteinnahmen und deckt die Dividendenverpflichtungen für die ausgegebenen Vorzugsaktien ab, ohne dass Kernbestände an Bitcoin veräußert werden müssen.

Hebelwirkung und Bewertung

Der Markt bewertet Metaplanet derzeit fast ausschließlich anhand des Liquidationswerts der Bitcoin-Bestände (mNAV von ca. 1,0x). Damit folgt das Unternehmen einem Branchentrend: Auch Wettbewerber wie "Strategy" (ehemals MicroStrategy) oder Semler Scientific handeln mittlerweile mit Abschlägen zum NAV.

Die Verschuldung von rund 254 Millionen US-Dollar gegenüber einem Bitcoin-Vermögen von 2,8 Milliarden US-Dollar entspricht einem moderaten Hebel von knapp 1,1x. Dennoch birgt die Struktur Risiken: Da die Kredite täglich neu bewertet werden, könnten weitere Kursrückgänge beim Bitcoin den Druck auf die Margen erhöhen.

Angesichts der Bewertung nahe dem Nettovermögenswert greift nun die Kapitalallokationsstrategie des Unternehmens. Der Vorstand plant Aktienrückkäufe statt der Ausgabe neuer Anteile, solange der Kurs nicht mit einem Aufschlag handelt. Bis zu 150 Millionen Aktien im Wert von maximal 75 Milliarden Yen könnten zurückgekauft werden. Die Aktie schloss am Freitag in Tokio bei 392 Yen, wobei die Marke von 390 Yen als erste Unterstützung für die kommende Handelswoche gilt.

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