Marvell Technology liefert starke Quartalszahlen und kauft eigene Aktien in Milliardenhöhe zurück – doch der Kurs kommt nicht zur Ruhe. Grund dafür ist ein erbitterter Streit an der Wall Street über die Zukunft der wichtigsten Partnerschaften. Während ein Analyst den Verlust des Amazon-Geschäfts prophezeit, hält das Management dagegen. Wer behält in diesem Nervenkrieg recht?

Analysten uneins über Amazon-Partnerschaft

Auslöser der jüngsten Verunsicherung ist eine Herabstufung durch Benchmark-Analyst Cody Acree Anfang Dezember. Seine These wiegt schwer: Marvell habe die Partnerschaft mit Amazon für die kommenden KI-Chips "Trainium 3" und "4" verloren. Da Datenzentren mittlerweile über 70 Prozent des Umsatzes ausmachen, reagierten Investoren empfindlich auf diese Nachricht.

Doch der Widerspruch ließ nicht lange auf sich warten. JPMorgan-Analyst Harlan Sur hält dagegen und betont, Marvell habe sich die Aufträge für das Fiskaljahr 2027 bereits gesichert und sei weiterhin voll in die Entwicklung eingebunden. Diese Diskrepanz zwischen den Expertenmeinungen sorgt für erhebliche Volatilität.

CEO reagiert auf Gerüchte

CEO Matt Murphy sah sich zu einer ungewöhnlich deutlichen Reaktion gezwungen. In einem Interview wies er die Spekulationen über verlorene Geschäfte zurück und verwies explizit auf bestehende Bestellungen und den Auftragsbestand.

Die Situation wird jedoch durch weitere Marktberichte kompliziert. So gibt es Spekulationen, dass Microsoft Gespräche mit dem Konkurrenten Broadcom über die Entwicklung eigener Chips führt. Diese Gemengelage aus bestätigten Zahlen und unbestätigten Gerüchten drückt auf die Stimmung im gesamten Halbleitersektor, der zuletzt auch durch enttäuschende Ergebnisse von Oracle und Broadcom belastet wurde.

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Fundamentaldaten kontra Kursverlauf

Rein operativ zeigt sich das Unternehmen widerstandsfähig. Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2026 übertraf Marvell die Gewinnerwartungen und steigerte den Umsatz um fast 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Um das Vertrauen der Anleger zu stärken, kündigte das Management zwei wesentliche Schritte an:

  • Aktienrückkauf: Ein Programm im Volumen von fünf Milliarden US-Dollar, was etwa 7,8 Prozent der ausstehenden Aktien entspricht.
  • Expansion: Die Übernahme von Celestial AI für 3,25 Milliarden US-Dollar, um die Position bei der Vernetzung von Rechenzentren zu stärken.

Dennoch spiegelt sich diese Zuversicht nicht im Aktienkurs wider. Das Papier notiert seit Jahresanfang mit rund 35 Prozent im Minus und handelt deutlich unter den Höchstständen nach den Quartalszahlen. Viele Analysten sehen angesichts der Diskrepanz zwischen Kursziel (im Schnitt 121 US-Dollar) und aktuellem Preis dennoch erhebliches Aufholpotenzial.

Der Blick nach vorn

Für Investoren wird nun entscheidend sein, welche Seite der Wall Street die Situation korrekt einschätzt. Die nächsten validierbaren Daten liefert das Unternehmen mit den Zahlen zum vierten Quartal Ende Februar 2026. Zuvor steht am 29. Januar 2026 noch die Auszahlung der Quartalsdividende an. Bis dahin dürfte die Aktie sensibel auf jede Nachricht bezüglich der Hyperscaler-Kunden reagieren.

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