Lynas Rare Earths Aktie: Trotz Stromkrise!
Die australische Lynas Rare Earths – weltgrößter Seltenerden-Produzent außerhalb Chinas – steckt mitten in einer Produktionskrise. Stromausfälle in der Verarbeitungsanlage in Westaustralien sorgen für massive Ausfallzeiten, die Produktion läuft nur noch im Notbetrieb. Trotzdem kletterte die Aktie gestern um 2,5 Prozent nach oben und hat seit Jahresanfang bereits über 130 Prozent zugelegt. Wie passt das zusammen?
Macquarie bleibt optimistisch – trotz allem
Die Investmentbank Macquarie hält unbeirrt an ihrer "Outperform"-Einstufung für Lynas fest und sieht ein Kursziel von 17,00 australischen Dollar – rund 13 Prozent über dem aktuellen Niveau. Die Analysten räumen zwar ein, dass die operativen Probleme real sind, sehen aber das große Bild: Lynas bleibt der wichtigste westliche Gegenpol zur chinesischen Dominanz im Seltenerden-Markt.
Die jüngsten Stromausfälle in der Kalgoorlie-Anlage treffen das Unternehmen zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Parallel läuft nämlich eine geplante Großwartung in der malaysischen Verarbeitungsanlage. Das Ergebnis: Lynas verliert im laufenden Quartal etwa einen Monat an Produktion.
Die wichtigsten Kennzahlen im Überblick:
* Geschätzte Neodym-Praseodym-Produktion (NdPr) im Dezember-Quartal: nur 1,7 Kilotonnen
* Geplanter Jahresausstoß Geschäftsjahr 2026: 9 Kilotonnen NdPr
* Malaysische Anlage: Kapazität rund 7 Kilotonnen pro Jahr
* Umsatzerwartung Dezember-Quartal: 220 Millionen australische Dollar (ursprünglich 280 Millionen erwartet)
China-Abhängigkeit als strategischer Vorteil
Warum bleibt die Börse trotz Produktionsausfällen gelassen? Die Antwort liegt in der Geopolitik. China kontrolliert aktuell 60-70 Prozent der globalen Seltenerden-Förderung und geschätzte 85 Prozent der Verarbeitungskapazitäten. Neodym und Praseodymium sind unverzichtbar für Elektromotoren in E-Autos, Windturbinen, Smartphones und militärische Anwendungen.
Westliche Regierungen treiben die Diversifizierung ihrer Lieferketten massiv voran – und Lynas ist praktisch alternativlos als nicht-chinesischer Großproduzent. "Wir erwarten, dass der NdPr-Markt fundamental eng bleibt, getrieben durch solide Nachfrage und Angebotsunterbrechungen. LYC bleibt der größte REE-Produzent außerhalb Chinas", so Macquarie.
Die Preise für NdPr-Oxide stiegen allein im November 2025 um fast 13 Prozent – ein deutliches Signal für die angespannte Marktlage. Selbst mit reduzierten Produktionsmengen profitiert Lynas von dieser Preisdynamik.
Erholung in Sicht, Expansion läuft weiter
Das Management arbeitet eng mit der westaustralischen Regierung und dem Energieversorger Western Power zusammen, um die Stromprobleme dauerhaft zu lösen. Allerdings wird eine Verbesserung nicht rechtzeitig für das laufende Quartal kommen. Die gute Nachricht: Für die zweite Hälfte des Geschäftsjahres 2026 rechnen Analysten mit einer deutlichen Produktionserholung.
Parallel investiert Lynas rund 180 Millionen australische Dollar in eine neue Separierungsanlage für schwere Seltene Erden in Malaysia mit einer Jahreskapazität von bis zu 5.000 Tonnen. Diese Anlage soll das Unternehmen in wachstumsstarken Hightech-Segmenten positionieren und zusätzliche Wertschöpfung erschließen.
Die strategische Bedeutung von Lynas als westlicher "Champion" im kritischen Rohstoffsektor scheint aktuell schwerer zu wiegen als kurzfristige Produktionsrückschläge. Ob die Anleger weiterhin so entspannt bleiben, wird sich spätestens zeigen, wenn die tatsächlichen Quartalszahlen auf den Tisch kommen.
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