Lufthansa Aktie: Rückenwind
Ein Jubiläumsflieger mit Sonderlackierung, Fortschritte im Bieterrennen um TAP Portugal und ein entschärfter Tarifkonflikt: Zum Jahresende bündelt sich bei Lufthansa eine Reihe positiver Nachrichten. Im Hintergrund steht ein klarer Kurs – Flotte modernisieren, Netzwerk ausbauen, operative Stabilität sichern. Wie spiegelt sich das im Marktbild der Aktie wider?
Jubiläumsflotte als Signal der Modernisierung
Am 23. Dezember 2025 hat Lufthansa eine neue Boeing 787-9 Dreamliner mit Sonderlackierung zum 100-jährigen Jubiläum übernommen. Die Maschine mit der Kennung D-ABPU und dem Namen „Berlin“ kam direkt aus dem Boeing-Werk in Everett nach Frankfurt.
Die Sonderlackierung setzt das Jubiläum klar in Szene:
- Tiefblauer Rumpf mit übergroßem weißem Kranich
- Übergang der Kranich-Flügel in die Tragflächen
- Große „100“ auf der linken Rumpfseite
- Schriftzug „1926 | 2026“ auf der rechten Seite
- Zusätzliches „100“-Logo auf der Unterseite
Lufthansa Airlines CEO Jens Ritter nahm den Dreamliner persönlich in Empfang. Die Maschine soll in den kommenden Wochen in den regulären Passagierbetrieb gehen und symbolisiert zugleich die weitere Flottenmodernisierung.
Sechs Jets im Jubiläumsdesign
Der Dreamliner ist der Auftakt einer kleinen Jubiläumsflotte. Bis Herbst 2026 sollen insgesamt sechs Maschinen die Sonderlackierung erhalten:
- Boeing 787-9 (bereits ausgeliefert)
- Airbus A380
- Airbus A350-1000
- Airbus A350-900
- Airbus A320
- Boeing 747-8
Hinter der optischen Inszenierung steht ein handfester Hintergrund: Lufthansa erneuert sukzessive die Lang- und Mittelstreckenflotte und koppelt das Jubiläumsjahr 2026 – 100 Jahre nach dem ersten Flug der damaligen „Luft Hansa“ am 6. April 1926 – an sichtbare Modernisierungsschritte.
TAP-Privatisierung: Lufthansa in Runde zwei
Parallel zur Flotte arbeitet der Konzern an einer Stärkung des Streckennetzes. Die portugiesische Regierung hat am 19. Dezember 2025 die Präqualifikationsphase für die Privatisierung von TAP Portugal abgeschlossen. Lufthansa, Air France-KLM und IAG (Muttergesellschaft von British Airways) haben alle Kriterien erfüllt und werden zur Abgabe unverbindlicher Angebote zugelassen.
Der Fahrplan für das Verfahren ist klar definiert:
- Versand der Einladungen zur Angebotsabgabe ab 2. Januar 2026
- Frist für unverbindliche Angebote bis 2. April 2026
- Formale Interessensbekundung von Lufthansa bereits am 20. November 2025
Eine Beteiligung an TAP wäre für Lufthansa vor allem wegen der starken Verbindungen nach Südamerika und Afrika strategisch attraktiv. IAG bewertet die Konstellation dagegen kritischer und sieht Herausforderungen, mit einer Minderheitsbeteiligung die Margen von TAP nachhaltig zu verbessern. Das unterstreicht, wie anspruchsvoll die Integration eines solchen Assets wäre – selbst bei strategisch reizvollen Routen.
Tarifkonflikt: Streikrisiko nimmt ab
Entlastung kommt von der Tarifseite. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit setzt im laufenden Konflikt auf ein Schiedsverfahren statt auf Streiks. Damit müssen Passagiere derzeit nicht mit Arbeitsniederlegungen rechnen.
Für Lufthansa ist das ein wichtiger Punkt: Ein stabiler Flugbetrieb rund um Jahresende und Jubiläumsjahr erhöht Planbarkeit und stärkt das operative Umfeld – ein nicht zu unterschätzender Faktor nach den streikbelasteten Jahren der Luftfahrtbranche.
Kennzahlen und Chartbild
Unternehmensseitig ist die positive Nachrichtenlage durch solide Ergebnisse unterlegt. Im dritten Quartal 2025 erzielte Lufthansa einen operativen Gewinn von 1,33 Milliarden Euro und lag damit leicht über den Erwartungen. Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde bestätigt: Das operative Ergebnis soll deutlich über dem Vorjahreswert von 1,6 Milliarden Euro liegen.
Auch technisch hat sich das Bild aufgehellt. Die Aktie notiert aktuell bei 8,37 Euro und liegt damit:
- rund 36 % im Plus seit Jahresanfang
- knapp unter dem 52-Wochen-Hoch von 8,61 Euro
Der Abstand von gut 13 % zum 200-Tage-Durchschnitt signalisiert einen etablierten Aufwärtstrend, während ein RSI von 45,2 auf keinen überkauften Zustand hindeutet. Nach dem jüngsten 12-Monats-Hoch Mitte Dezember konsolidiert der Titel damit auf erhöhtem Niveau.
Ein weiterer Mosaikstein: Mitte Dezember hat das Analysehaus Kepler Cheuvreux seine Einschätzung auf „Kaufen“ angehoben und damit den verbesserten operativen Verlauf und die Perspektiven des Konzerns aufgegriffen.
Fazit: Solide Basis vor einem wichtigen Jahr
Flottenmodernisierung, Fortschritte bei der TAP-Privatisierung und ein zumindest vorläufig entschärfter Tarifkonflikt schaffen für Lufthansa ein vergleichsweise konstruktives Umfeld zum Start in das Jubiläumsjahr 2026. Operativ untermauern ein über den Erwartungen liegendes drittes Quartal und ein optimistischer Ausblick diese Entwicklung.
Charttechnisch bewegt sich die Aktie nahe ihrem Jahreshoch und deutlich über den langfristigen Durchschnitten. Entscheidende Wegmarken werden nun die weitere Entwicklung des TAP-Prozesses bis April 2026 und die Bestätigung der Ergebnisziele im Laufe des kommenden Jahres sein.
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