Intel steht unter Beschuss. Während der Chipgigant am Donnerstag mit einem Minus von 3,11% auf 39,51 Dollar aus dem Handel ging, häufen sich die Probleme: Eine Sammelklage wegen angeblich in russischen Waffen verbauter Chips und Vorwürfe möglicher Interessenkonflikte gegen CEO Lip-Bu Tan belasten das Papier. Gleichzeitig will Intel das KI-Startup SambaNova Systems übernehmen – ausgerechnet jene Firma, bei der Tan als Executive Chairman tätig ist.

Übernahme mit Beigeschmack

Am 11. Dezember wurde bekannt, dass Intel eine unverbindliche Absichtserklärung zur Übernahme von SambaNova Systems unterzeichnet hat. Das Startup entwickelt mit seiner Reconfigurable Data Flow Unit (RDU) eine vielversprechende KI-Hardware-Architektur. Doch die Transaktion wirft Fragen auf: CEO Lip-Bu Tan, seit März 2025 an der Spitze von Intel, hält die Position des Executive Chairman bei SambaNova.

Es ist nicht das erste Mal, dass Tans Doppelrollen für Wirbel sorgen. Bereits bei Rivos, einem weiteren KI-Startup, an dem Tan als Chairman und Investor beteiligt war, lehnte der Intel-Vorstand eine Übernahme wegen möglicher Interessenkonflikte ab. Am Ende kaufte Meta das Unternehmen. Nun wiederholt sich das Muster bei SambaNova – und Investoren fragen sich, ob die Unternehmensführung aus der Vergangenheit gelernt hat.

Sammelklage wegen russischer Waffen

Parallel dazu reichte die Kanzlei Watts Law Firm am 11. Dezember eine Sammelklage vor einem texanischen Bundesgericht ein. Die Klage richtet sich neben Intel auch gegen AMD, Texas Instruments und Mouser Electronics. Der Vorwurf: Die Unternehmen hätten durch „vorsätzliche Ignoranz" zugelassen, dass ihre Chips in russischen Raketen und Drohnen landen, die gegen zivile Ziele in der Ukraine eingesetzt wurden.

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Als Beispiel wird der Angriff auf das Kinderkrankenhaus Okhmatdyt angeführt, bei dem westliche Komponenten in den Waffen gefunden worden seien. Die juristischen und Reputationsrisiken dieser Anschuldigungen sind erheblich – auch wenn Intel jegliche Kontrolle über sekundäre Lieferketten abstreitet.

Fragile Erholung

Die jüngsten Entwicklungen treffen Intel zu einem heiklen Zeitpunkt. Nach einem Tief von 17,67 Dollar im April hatte sich die Aktie bis Anfang Dezember auf 44,02 Dollar mehr als verdoppelt. Tans aggressive Umstrukturierungsstrategie und der Fokus auf den KI-Inferenz-Markt hatten für Zuversicht gesorgt.

Doch die Bewertung bleibt ambitioniert: Mit einem Trailing-KGV von über 800 und einem Forward-KGV zwischen 93 und 125 sind hohe Erwachsungen eingepreist. Barclays bestätigte am 12. Dezember sein „Hold"-Rating mit einem Kursziel von 35 Dollar – deutlich unter dem aktuellen Niveau. Mizuho Securities hingegen stufte die Aktie auf „Buy" hoch und verwies auf die Dynamik im Foundry-Geschäft.

Entscheidende Wochen

Die Marke von 39 Dollar wird zur wichtigen Unterstützung. Fällt sie, könnte eine tiefere Korrektur folgen. Investoren warten nun auf offizielle Details zur SambaNova-Transaktion und auf eine Stellungnahme des Vorstands zu den Interessenkonflikt-Vorwürfen. Am 29. Januar 2026 folgen dann die Quartalszahlen – ein Termin, der über die weitere Richtung entscheiden dürfte.

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