Intel Aktie: Apple-Hammer!

Totgesagte leben länger? Der angeschlagene Chip-Riese Intel sorgt plötzlich wieder für Furore an der Wall Street. Auslöser ist ein spektakuläres Gerücht, das eine alte Wunde schließen könnte: Kehrt ausgerechnet Apple als Kunde zurück? Die Anleger sind elektrisiert, doch ist das der erhoffte Befreiungsschlag oder nur heiße Luft?

Spektakuläres Gerücht

Verantwortlich für die jüngste Kursexplosion ist eine Meldung, die am Wochenende wie eine Bombe einschlug. Der renommierte Analyst Ming-Chi Kuo berichtete, dass Apple ernsthaft prüft, Intels fortschrittliche Fertigungskapazitäten zu nutzen. Konkret geht es um den „18AP“-Prozess, der ab 2027 für Einsteiger-Prozessoren der M-Serie in MacBooks und iPads zum Einsatz kommen könnte. Sollte sich dieses Szenario bewahrheiten, stünde ein jährliches Produktionsvolumen von 15 bis 20 Millionen Einheiten im Raum.

Alles oder Nichts

Für Intel wäre dieser Deal weit mehr als nur ein Auftrag – es wäre ein enormer Prestigeerfolg und eine existenzielle Bestätigung. Nachdem Apple dem Konzern 2020 den Rücken kehrte und auf eigene Chips aus TSMC-Fertigung setzte, galt Intel technologisch als abgehängt. Eine Rückkehr des iPhone-Bauers würde die kostspielige Strategie validieren und beweisen, dass die Aufholjagd in der Fertigung gelingt. Finanziell ist der Druck immens: Die Foundry-Sparte verbuchte zuletzt operative Verluste in Milliardenhöhe und muss dringend externe Großkunden gewinnen, um profitabel zu werden.

Juristisches Störfeuer

Doch die Euphorie ist nicht frei von Risiken. Fast zeitgleich wurde bekannt, dass der Platzhirsch TSMC juristisch gegen einen ehemaligen Top-Manager vorgeht, dem der Verrat von Geschäftsgeheimnissen an Intel vorgeworfen wird. Dieser Rechtsstreit unterstreicht die extreme Rivalität im Kampf um die Technologieführerschaft. Zudem muss Intel erst noch beweisen, dass es die extrem hohen Qualitätsstandards von Apple in Bezug auf Ausbeute und Effizienz bis 2027 tatsächlich erfüllen kann.

Nach dem massiven Kurssprung am „Black Friday“ nahmen Anleger zum Wochenstart erst einmal Gewinne mit, doch das Momentum ist unübersehbar. Mit einem Anstieg von über 11 Prozent auf Wochensicht hat sich das technische Bild deutlich aufgehellt. Nun beginnt das Warten auf Fakten: Spätestens bei den nächsten Quartalszahlen Ende Januar dürften Investoren genau hinhören, ob sich die Hinweise auf den Sensations-Deal verdichten.