Der Telemedizin-Spezialist Hims & Hers wagt den nächsten großen Schritt und will die Patientenerfahrung radikal verändern. Statt sich nur auf den Medikamentenversand zu konzentrieren, kauft das Unternehmen nun eigene Diagnostik-Technologie ein, um eines der größten Hindernisse bei Fernbehandlungen zu beseitigen: die Blutabnahme. Doch kann dieser strategische Zukauf die zuletzt extrem volatile Aktie endlich stabilisieren?

Schmerzlose Revolution

Im Zentrum der aktuellen Entwicklung steht die Übernahme von YourBio Health, die am 3. Dezember verkündet wurde. Hims & Hers sichert sich damit Zugriff auf eine patentierte Mikronadel-Technologie, die eine fast schmerzfreie Blutentnahme über die Kapillaren ermöglicht. Der Deal, der komplett aus Barmitteln finanziert wird und Anfang 2026 abgeschlossen sein soll, ist weit mehr als eine technische Spielerei.

Das Unternehmen zielt darauf ab, die gesamte Wertschöpfungskette der Patientenversorgung zu kontrollieren. Durch die Integration fortschrittlicher Diagnostik direkt in die eigene Plattform fallen externe Hürden weg. Das Management setzt darauf, durch diesen Schritt die Therapietreue der Kunden zu erhöhen und die Behandlungsqualität durch eigene Daten zu verbessern.

Angriff auf neue Märkte

Der Zeitpunkt der Übernahme ist taktisch gewählt. Hims & Hers expandiert derzeit aggressiv in komplexe medizinische Bereiche wie die Behandlung von Menopause und Testosteronmangel. Anders als bei einfachen Lifestyle-Produkten sind hierfür präzise und regelmäßige Blutwerte unerlässlich.

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Die Technologie von YourBio liefert genau die fehlende Infrastruktur für diese neuen Geschäftsfelder:
* Häusliche Anwendung: Patienten können Proben bequem zu Hause entnehmen.
* Personalisierung: Die Labordaten ermöglichen maßgeschneiderte Hormontherapien.
* Integration: Wichtige Personalien von YourBio wechseln direkt in die Führungsebene von Hims & Hers, um die Technologien schnellstmöglich zu verschmelzen.

Zwischen Wachstum und Skepsis

Trotz dieser fundamentalen Weichenstellungen bleibt die Lage am Aktienmarkt angespannt. Zwar verzeichnet das Papier seit Jahresanfang ein solides Plus von knapp 30 Prozent, doch der Abstand zum 52-Wochen-Hoch von über 66 Euro ist mit einem Minus von rund 52 Prozent gewaltig. Die Aktie sucht nach dem Absturz im Herbst noch immer nach einem stabilen Boden.

Analysten reagieren gemischt auf die aggressive Wachstumsstrategie. Während der Umsatz im dritten Quartal um beeindruckende 49 Prozent auf 600 Millionen Dollar sprang, mahnen Experten wie die der Bank of America zur Vorsicht. Mit einem Kursziel von 32 Dollar verweisen sie auf den wachsenden Wettbewerbsdruck und regulatorische Risiken, insbesondere im Bereich der Abnehm-Präparate. Ein kleiner Lichtblick für die Bilanz ist immerhin das glückliche Händchen bei Investments: Die Beteiligung an der Biotech-Firma Grail liegt seit deren Börsengang deutlich im Plus und sorgt für ein finanzielles Polster.

Die entscheidende Frage bleibt: Kann Hims & Hers durch die vertikale Integration die Margen langfristig sichern und sich vom bloßen Pillen-Versender zum umfassenden Gesundheitsdienstleister wandeln?

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