Gilead Sciences Aktie: Insider verkaufen für Millionen

Die Führungsetage von Gilead Sciences nutzt offenbar die Höhenflüge der Biotech-Aktie für lukrative Verkäufe. Am 15. August veräußerten gleich zwei Top-Manager Anteile im Wert von mehreren Millionen Dollar – und das bei Kursen nahe dem 52-Wochen-Hoch.

Den größten Coup landete Chief Commercial Officer Johanna Mercier. Sie trennte sich von 25.300 Aktien zu Preisen zwischen 118,50 und 118,97 Dollar und strich dafür rund 3,3 Millionen Dollar ein. Parallel übte sie Optionen zum Kauf von weiteren 25.300 Papieren zu nur 66,64 Dollar aus – ein beachtlicher Gewinn von über 50 Dollar je Aktie.

Auch der Finanzchef kassiert ab

CFO Andrew Dickinson folgte dem Beispiel seiner Kollegin und verkaufte 2.500 Anteile für 296.325 Dollar bei einem Kurs von 118,53 Dollar. Der Verkauf erfolgte über einen bereits im August 2024 aufgesetzten Handelsplan nach Regel 10b5-1.

Die Timing-Frage drängt sich auf: Mit einem Plus von über 63 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten steht die Aktie aktuell bei 146,5 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung. Das 52-Wochen-Hoch liegt bei 121,83 Dollar – die Manager verkauften also praktisch am Höchststand.

Starke Quartalszahlen heizen Kurs an

Die solide Performance hat durchaus fundamentale Basis. Im zweiten Quartal erwirtschaftete das Unternehmen Erlöse von 7,1 Milliarden Dollar bei einem Gewinn je Aktie von 1,97 Dollar. Diese Zahlen überzeugten die Analysten: Die Jahresprognose wurde um 500 Millionen Dollar nach oben geschraubt.

Mizuho reagierte mit einer Kurszielerhöhung auf 131 Dollar, BofA Securities zog sogar auf 140 Dollar nach. Auch TD Cowen (115 Dollar), Cantor Fitzgerald (129 Dollar) und RBC Capital (98 Dollar) passten ihre Bewertungen nach oben an. Besonders das HIV-Geschäft und die Behandlung für rezidivierendes Myelom treiben die Optimismus.

Bleibt die Frage: Warum verkaufen die Insider ausgerechnet jetzt, wo die Geschäfte so gut laufen?