Gerresheimer Aktie: SDAX-Abstieg besiegelt
Doppelschlag für Gerresheimer: Während die Deutsche Börse den Pharmaverpackungs-Spezialisten aus dem MDAX in den SDAX verbannt, stemmt das Unternehmen zeitgleich seine bislang größte Übernahme. Die 800-Millionen-Euro-Akquisition von Bormioli Pharma ist vollzogen – doch kann sie den Imageverlust durch den Indexabstieg wettmachen?
Indexwechsel zwingt Fonds zum Handeln
Die Deutsche Börse hat im Rahmen ihrer regulären Indexprüfung entschieden: Gerresheimer verlässt den MDAX und rutscht in den SDAX ab. Grund ist die gesunkene Marktkapitalisierung des Streubesitzes.
Die Folgen für die Aktie:
- Passive Fonds und ETFs, die den MDAX abbilden, müssen Gerresheimer-Aktien verkaufen
- SDAX-Tracker bauen dafür neue Positionen auf
- Das Rebalancing sorgt kurzfristig für erhöhte Volatilität
- Die Änderung tritt im Dezember in Kraft
Der technische Verkaufsdruck könnte die ohnehin angeschlagene Aktie zusätzlich belasten. Seit Jahresanfang hat der Titel bereits rund 62 Prozent an Wert verloren.
Bormioli-Deal abgeschlossen
Am 11. Dezember vollzog Gerresheimer die Übernahme der italienischen Bormioli Pharma Group. Mit einem Unternehmenswert von etwa 800 Millionen Euro ist es die größte Akquisition in der Firmengeschichte.
Die Strategie dahinter: Gerresheimer stärkt seine Position im Bereich Formglas und erweitert das Portfolio pharmazeutischer Verpackungslösungen. Bormioli wird ab Dezember vollständig in den Konzernabschluss konsolidiert.
Doch die Transaktion hat ihren Preis. Die Verschuldung ist temporär deutlich gestiegen. Investoren beobachten nun kritisch, wie schnell das Management den Schuldenabbau vorantreibt und welche Synergien sich tatsächlich heben lassen.
Unter Druck nach Prognosesenkung
Bereits im September hatte Gerresheimer die Jahresprognose kassiert. Eine schleppende Markterholung und Produktionsausfälle durch Hurrikan "Helene" im US-Werk Morganton zwangen das Management zum Rückzieher.
Die Kombination aus operativen Herausforderungen, höherer Verschuldung und nun dem SDAX-Abstieg setzt die Aktie unter mehrfachen Druck. Mit einem RSI von 17,7 zeigt der Titel allerdings technisch überverkaufte Züge.
Was jetzt zählt
Der Indexwechsel selbst hat keine Auswirkung auf das operative Geschäft. Entscheidend wird in den kommenden Quartalen die erfolgreiche Integration von Bormioli Pharma sein. Gelingt es Gerresheimer, die versprochenen Synergien zu realisieren und zu organischem Wachstum zurückzukehren, könnte die Aktie stabilisieren. Bis dahin dürften Anleger vorsichtig bleiben.
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