Gerresheimer Aktie: Kompliziertes Fahrwasser?
Die Gerresheimer-Aktie verabschiedet sich heute aus dem MDAX. Der Verpackungsspezialist für die Pharmabranche steigt zum Montag in den SDAX ab – das Ergebnis eines dramatischen Wertverlusts über mehrere Jahre. Während der DAX im laufenden Jahr über 20 Prozent zulegt, hat Gerresheimer in fünf Jahren über 70 Prozent verloren.
Die wichtigsten Fakten:
- Index-Wechsel: Ab 22. Dezember 2025 im SDAX statt MDAX
- Marktkapitalisierung: Nur noch rund 928 Millionen Euro
- Kursverlust: Von über 90 Euro (vor fünf Jahren) auf aktuell 27 Euro
- Technischer Druck: MDAX-Fonds müssen Positionen auflösen
Was den Abstieg verursacht hat
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Mit einer Marktkapitalisierung von 928 Millionen Euro erfüllt Gerresheimer die Anforderungen für den MDAX nicht mehr. Der massive Kurssturz der vergangenen Jahre – bei einem aktuellen RSI von nur 17,7 deutlich im überverkauften Bereich – hat das Düsseldorfer Unternehmen aus der zweiten Börsenliga verdrängt.
Besonders bitter: Während der DAX heute bei rund 24.295 Punkten notiert und im Jahresverlauf deutlich zulegte, konnte Gerresheimer von diesem Bullenmarkt nicht profitieren. Der Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt von über 38 Prozent zeigt die Dimension der Underperformance.
Zum Handelsschluss heute müssen Indexfonds und ETFs, die den MDAX physisch abbilden, ihre Gerresheimer-Positionen auflösen. Dies dürfte das Handelsvolumen nochmals erhöhen und könnte zusätzlichen Verkaufsdruck erzeugen.
Operative Lichtblicke im Schatten des Abstiegs
Trotz der katastrophalen Kursentwicklung gibt es operative Stabilität. Ein heute veröffentlichter Marktbericht zum globalen Geschäft mit Blutröhrchen-Verschlüssen bestätigt Gerresheimer als wichtigen Akteur neben Schwergewichten wie West Pharmaceutical Services und Becton Dickinson.
Die Analyse sieht Wachstumstreiber in Nachhaltigkeit und personalisierter Medizin bis 2030. Diese langfristigen Branchenperspektiven konnten den kurzfristigen Verkaufsdruck durch den Index-Exit jedoch nicht kompensieren.
Zweischneidiges Schwert SDAX
Der Wechsel in den Small-Cap-Index muss nicht nur negativ sein. Zwar entfällt die Aufmerksamkeit großer MDAX-Fonds, doch im SDAX gehört Gerresheimer künftig zu den größeren Titeln. Die relative Gewichtung in entsprechenden Small-Cap-Portfolios könnte steigen.
Historisch bietet ein Index-Abstieg oft Chancen zur Bodenbildung, sobald der technische Verkaufsdruck durch passive Fonds abebbt. Die Aktie notiert aktuell bei 26,94 Euro – nur knapp 15 Prozent über dem 52-Wochen-Tief von 23,50 Euro.
Ab Montag wird sich zeigen, ob institutionelle Investoren nach Abschluss der Umschichtungen bei diesen Niveaus zugreifen. Analysten müssen nun bewerten, wie sich die verringerte Sichtbarkeit am Kapitalmarkt auf die Bewertung auswirkt.
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