Der Zahlungsdienstleister Fiserv erlebte gestern den schwärzesten Tag seiner Unternehmensgeschichte. Nach katastrophalen Quartalszahlen brach die Aktie um über 40% ein und stürzte auf 66 Dollar ab – ein Verlust von 73% gegenüber dem Allzeithoch.

Das Unternehmen verfehlte die Gewinnerwartungen drastisch: Statt der erwarteten 2,64 Dollar je Aktie wurden nur 2,04 Dollar ausgewiesen. Auch beim Umsatz enttäuschte Fiserv mit 4,92 Milliarden Dollar gegenüber prognostizierten 5,36 Milliarden Dollar.

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Prognose-Schock erschüttert Wall Street

Noch verheerender als die Quartalszahlen wirkte die Guidance-Senkung. Das Management kappte die Gewinnprognose für 2025 von 10,23 Dollar auf nur noch 8,50-8,60 Dollar je Aktie. Damit endet eine beispiellose 40-jährige Serie zweistelligen Gewinnwachstums.

Besonders alarmierend: Das Umsatzwachstum soll nur noch 3,5-4% betragen – ein dramatischer Rückgang von den ursprünglich avisierten 10%. Die Kernkennzahlen zeigen das Ausmaß der Krise:

  • Digital-Payment-Umsätze sanken um 5%
  • Banking-Geschäft brach um 7% ein
  • Operative Marge schrumpfte von 40,2% auf 37,0%
  • Free Cashflow-Erwartung fiel auf 4,25 Milliarden Dollar

Argentinien-Krise legt Schwächen bloß

CEO Mike Lyons machte die Wirtschaftskrise in Argentinien mitverantwortlich für das Debakel. Das Land hatte im Vorjahr noch 10 Prozentpunkte zum 16%igen organischen Wachstum beigesteuert. Das Management hatte gehofft, andere Geschäftsbereiche würden diesen Ausfall kompensieren – eine fatale Fehleinschätzung.

Die Peso-Abwertung offenbarte Fiservs gefährliche Abhängigkeit von internationalen Märkten und stellte die Risikobewertung des Managements in Frage.

Führungswechsel signalisiert tiefe Probleme

Parallel zur Ergebniskatastrophe kündigte Fiserv einen kompletten Führungswechsel an. Paul Todd, ehemals CFO von Global Payments, übernahm bereits am 31. Oktober den Finanzchef-Posten. Ab Dezember teilen sich Takis Georgakopoulos und Dhivya Suryadevara die Präsidentschaft.

Diese umfassende Neuaufstellung deutet auf fundamentale operative Probleme hin. Analysten von Goldman Sachs reagierten prompt mit einer Abstufung und senkten das Kursziel um 55% auf 81 Dollar. Morgan Stanley folgte mit einem Downgrade auf "Equal-Weight".

Die strukturellen Herausforderungen sind massiv: Das Unternehmen muss seine Investitionen auf 1,8 Milliarden Dollar hochfahren, während die Margen im ersten Quartal 2026 auf 33-35% fallen dürften. Ob selbst die aktuelle Bewertung von 9,33 mal dem Forward-Free-Cashflow noch gerechtfertigt ist, bleibt fraglich.

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