Fiserv Aktie: Leitplanken verloren?

Die Fiserv-Aktie steckt in einer tiefen Krise. Ein neues Analysten-Downgrade verschärft die Sorgen der Anleger, nachdem der Zahlungsabwickler bereits mit verfehlten Prognosen und massiven Kursverlusten zu kämpfen hatte.

Analysten verlieren das Vertrauen

Morgan Stanley stuft die Fiserv-Aktie von "Overweight" auf "Equal Weight" herab. Das Kursziel liegt bei 81 Dollar. Diese Entscheidung einer großen Investmentbank markiert eine deutliche Wende in der Stimmung der Analysten und zwingt institutionelle Investoren zur Neubewertung ihrer Positionen.

Justiz und Investoren schlagen zu

Dem Downgrade ging massive Kritik von Politikern und Aktionären voraus. Senats-Demokraten fordern Aufklärung über den früheren CEO, nachdem Fiserv eingestand, die unter seiner Führung gesetzten Prognosen nicht zu erreichen. Aktionärsklagen werfen dem Unternehmen vor, Anleger mit "objektiv schwer erreichbaren" Annahmen in die Irre geführt zu haben. Die Reaktion auf die Quartalszahlen war vernichtend: Allein an einem Tag verbrannte die Aktie 32 Milliarden Dollar an Börsenwert.

Tektonische Verschiebungen im Chart

Der Titel ist klar im Abwärtstrend – die technischen Indikatoren sprechen eine deutliche Sprache:

• 48% Verlust binnen eines Monats
• 68,7% Kurssturz seit Jahresbeginn
• RSI auf historischem Tiefstand – extrem überverkauft
• Freitag-Schluss bei 63,70 Dollar

Die Verkaufswelle hat die Aktie auf Preisniveaus zurückgeworfen, die seit 2017 nicht mehr gesehen wurden. Die Kombination aus negativen Analystenaktionen, anhaltendem regulatorischem Druck und eindeutig bärischen technischen Signalen schafft ein toxisches Umfeld für Fiserv.

Kann der Zahlungsriese diese Abwärtsspirale noch durchbrechen? Dazu bräuchte es einen gewaltigen positiven Katalysator – und der ist derzeit nicht in Sicht.