Die Fiserv-Aktie erlebt eines der schwierigsten Jahre ihrer Geschichte. Ein Kursverlust von rund 70 Prozent seit Jahresbeginn und eine nahende Frist in einem Sammelklageverfahren sorgen für anhaltende Unsicherheit. Im Zentrum stehen Vorwürfe zu irreführenden Prognosen und die Folgen eines historischen Kurseinbruchs im Oktober.

Sammelklage rückt näher

Besonders im Fokus steht derzeit eine Frist im Zusammenhang mit einer Wertpapier-Sammelklage. Die Kanzlei Berger Montague PC erinnerte Anleger gestern an den Stichtag am 5. Januar 2026. Bis zu diesem Termin können geschädigte Investoren beantragen, als Lead Plaintiff in dem Verfahren aufzutreten.

Die Klage betrifft den Zeitraum vom 23. Juli 2025 bis zum 29. Oktober 2025. In dieser Zeit soll das Unternehmen falsche oder irreführende Aussagen zu seiner Finanzprognose gemacht haben.

Konkret geht es um die Mitteilung vom 29. Oktober 2025. Fiserv räumte damals ein, dass die im Juli kommunizierten Ziele auf Annahmen beruhten, die objektiv schwer zu erreichen waren. Diese Aussage löste an diesem Handelstag einen Kurssturz von 44 Prozent aus – ein Einbruch historischen Ausmaßes für den Wert.

Fundamentale Probleme und Marktreaktion

Der Kursverfall 2025 spiegelt tiefer liegende strukturelle Schwierigkeiten wider. Die Aktie notiert aktuell bei rund 67 bis 67,50 US-Dollar und damit weit entfernt vom 52‑Wochen-Hoch von über 238 US-Dollar. Marktteilnehmer reagieren empfindlich auf die Kombination aus Vertrauensverlust und rechtlichen Risiken.

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Jüngst verkündete Partnerschaften mit Visa und Mastercard im Bereich „Agentic Commerce“ (Ende Dezember 2025) sollen neue Wachstumsimpulse liefern. Bislang konnten diese strategischen Schritte den Abwärtstrend jedoch nicht durchbrechen.

Wichtige Daten im Überblick:

  • Aktueller Kurs: ca. 67,40 US-Dollar (Daten von Ende Dezember 2025)
  • Jahresperformance 2025: Kursverlust von rund 70 %
  • Wichtiger Termin: 5. Januar 2026 (Frist in der Sammelklage)
  • Analystenstimmung: überwiegend „Hold“ bzw. „Neutral“, teils deutlich reduzierte Kursziele (z.B. Citigroup bei 75 US-Dollar)

Analystensicht und Bewertung

Mehrere Finanzexperten bezeichnen die Aktie derzeit als „falling knife“, also als Wert, der im laufenden Absturz schwer zu greifen ist. Auf Basis der aktuellen Kurse liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei rund 10. Optisch wirkt die Bewertung damit günstig, doch viele Analysten sehen angesichts ausbleibender Wachstumsimpulse und der juristischen Unsicherheit das Risiko einer „Value Trap“.

Institutionelle Investoren wie die Bailard Technology Strategy verweisen auf die schwache Entwicklung im Segment „Merchant Solutions“ und Verzögerungen bei Produkteinführungen. Zudem belasteten die Prognosesenkungen für das Geschäftsjahr 2025 weiter das Sentiment.

Ausblick auf die nächsten Wochen

Fiserv befindet sich aktuell in einer klar defensiven Position. Die Kursentwicklung wird vor allem von zwei Faktoren bestimmt: den Nachwirkungen des Einbruchs im Oktober und der anstehenden Frist in der Sammelklage Anfang Januar 2026.

Kurzfristig dürfte die Aktie stark davon abhängen, ob es gelingt, rechtliche Risiken besser einzuordnen und operative Fortschritte – etwa aus den neuen Kooperationen mit Visa und Mastercard – sichtbar zu machen. Erst dann lässt sich das niedrige Bewertungsniveau fundiert neu bewerten.

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