Fiserv Aktie: Klagen belasten
Fiserv kämpft mit einem neuen rechtlichen Problem, das den ohnehin angeschlagenen Titel weiter belastet. Die Aktie notiert am Donnerstagnachmittag bei rund 66,38 Dollar – ein Minus von fast 70 Prozent seit Jahresbeginn. Eine Klage wirft dem Fintech-Konzern vor, Kunden bei den Sicherheitsstandards getäuscht zu haben. Für CEO Michael Lyons wird die Lage komplizierter.
Vorwürfe zu Zwei-Faktor-Authentifizierung
Die Self-Help Credit Union aus North Carolina hat Klage eingereicht. Der Vorwurf: Fiserv habe behauptet, robuste Zwei-Faktor-Authentifizierung einzusetzen, tatsächlich aber weniger sichere E-Mail-Passcodes verwendet. Die Anwälte sprechen von einer "Lücke" zwischen abgerechneten und tatsächlich implementierten Sicherheitsdienstleistungen.
Fiserv weist die Vorwürfe zurück und kündigt Verteidigung an. Doch die Nachricht verschärft die Vertrauenskrise, die das Unternehmen seit Monaten begleitet. Erst Anfang Dezember musste CEO Lyons auf der UBS Global Technology and AI Conference Gerüchte dementieren, wonach Fiserv kleine Geschäftskunden heimlich auf sein Clover-Kassensystem umleite.
Um gegenzusteuern, verkündete Fiserv heute die Ernennung von Cathy Franzoni, COO der Manasquan Bank, in den Operations Client Advisory Council. Der Schritt soll kleineren Banken mehr Mitsprache geben – eine Reaktion auf Kritik, der Konzern habe den Draht zu seinen traditionellen Bankpartnern verloren.
Ein Jahr des Absturzes
Die Marktkapitalisierung liegt mittlerweile bei nur noch etwa 35,4 Milliarden Dollar. Der Absturz begann Ende Oktober mit katastrophalen Q3-Zahlen. Damals kappte Fiserv seine Prognose fürs organische Umsatzwachstum drastisch und räumte ein, frühere Annahmen seien "objektiv schwer zu erreichen" gewesen.
Das KGV von 9,4 zeigt: Der Markt bleibt skeptisch. Zwar wirkt die Bewertung auf den ersten Blick günstig, doch viele sehen eine Wertfalle. Konkurrenten wie Stripe und Block gewinnen im Zahlungsverkehr Marktanteile hinzu, während Fiserv Kunden verliert.
Der Abgang von Ex-CEO Frank Bisignano Anfang des Jahres in die US-Regierung hinterließ eine schwierige Ausgangslage. Michael Lyons musste im dritten Quartal reinen Tisch machen – der Kurs brach an einem Tag um 35 Prozent ein. Das Vertrauen institutioneller Investoren ist seither nicht zurückgekehrt.
Technisch angeschlagen
Der Titel bleibt im Abwärtstrend. Widerstand liegt bei 70 Dollar, die Unterstützung bei rund 64,50 Dollar ist fragil. Analysten bleiben vorsichtig. Für eine Neubewertung müsste Lyons zeigen, dass die Klage eingegrenzt werden kann und der Aderlass im Merchant-Geschäft gestoppt ist.
Die Q4-Zahlen Anfang 2026 werden zeigen, ob die Neuausrichtung greift. Bis dahin bleibt Fiserv ein Sanierungsfall mit hoher Beweislast.
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