Fiserv Aktie: Klage belastet
Fiserv gerät nach einer neuen Klage wegen angeblich irreführender Sicherheitsangaben weiter unter Druck. Ein Kreditinstitut wirft dem Zahlungsdienstleister vor, den Einsatz von Zwei-Faktor-Authentifizierung nur vorgetäuscht zu haben. Brisant ist das vor allem vor dem Hintergrund eines Kurssturzes von rund 70 % seit Jahresbeginn und laufender Aktionärsklagen.
Vorwürfe zur IT-Sicherheit
Die Self-Help Credit Union hat vor einem US-Bundesgericht Klage eingereicht. Der Vorwurf: Fiserv habe gegenüber Kunden ein höheres Sicherheitsniveau in der IT-Architektur kommuniziert, als tatsächlich umgesetzt wurde.
Konkret geht es um die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA). Laut Klageschrift habe Fiserv zwar den Einsatz starker 2FA-Lösungen in Rechnung gestellt und beworben, in der Praxis aber auf vergleichsweise einfache Zugangscodes per E-Mail gesetzt.
Fiserv weist die Anschuldigungen zurück. Ein Unternehmenssprecher erklärte, man sei mit den Vorwürfen nicht einverstanden und werde sich entschieden verteidigen. Die Klage legt jedoch einen möglichen Abstand zwischen vertraglich zugesicherten Leistungen und der tatsächlichen Umsetzung nahe – ein Punkt, der bei weiterer Untermauerung auch andere Kundenbeziehungen berühren könnte.
Hinzu kommt: Die Auseinandersetzung reiht sich in eine ganze Serie rechtlicher Streitfälle ein. Seit Juni 2025 laufen bereits Aktionärsklagen, die dem Management mangelhafte operative Transparenz vorwerfen. Für eine der schwächsten Aktien im S&P 500 in diesem Jahr wiegt zusätzlicher Reputationsschaden im Bereich Datensicherheit entsprechend schwer.
Historischer Kursrutsch und Margendruck
Die Klage trifft Fiserv in einer Phase ohnehin massiver Schwäche. Die Aktie hat 2025 bislang rund 70 % an Wert verloren. Auslöser war vor allem ein schwaches drittes Quartal, in dem das bereinigte Ergebnis je Aktie im Jahresvergleich um 11 % auf 2,04 US-Dollar zurückging.
Auch in den kommenden Monaten stehen die Zeichen auf Belastung. UBS bestätigte zwar jüngst ein „Neutral“-Rating, verwies aber auf deutliche Margenkompression. Nach Angaben aus Analystenkommentaren von Anfang Dezember rechnet Fiserv im vierten Quartal mit einem Rückgang der Marge um 750 bis 800 Basispunkte. Hauptgrund sind schwächere Erträge aus margenstarken Bereichen wie der Clover-Preisgestaltung und dem Datenverkauf.
Trotz des schwierigen Umfelds gab es zuletzt ein Signal von der Unternehmensführung. Finanzvorstand Paul Todd und Chefjurist Adam Rosman kauften am 2. und 3. Dezember Fiserv-Aktien im Volumen von rund 1,5 Mio. US-Dollar am Markt zu. Die Transaktionen wurden von Marktteilnehmern teils als Hinweis gewertet, dass das Management die Bewertung nach dem Kursrückgang – das KGV liegt mittlerweile unter 10 – als überzogen ansieht.
Ausblick: Bewertung trifft Rechtsrisiken
Mit Handelsbeginn heute richtet sich der Blick auf die Frage, wie stark die neue Sicherheitsklage den ohnehin angeschlagenen Kurs zusätzlich belastet oder ob ein Großteil der schlechten Nachrichten bereits eingepreist ist.
Wichtige Punkte für die nächsten Wochen:
- Kundenseite: Ausschlaggebend wird sein, ob weitere Finanzinstitute öffentlich Zweifel an Fiservs Sicherheitsstandards äußern oder Verträge infrage stellen. Eine Einzelfallklage ist handhabbar, eine breitere Vertrauenserosion wäre dagegen deutlich gravierender.
- Charttechnik: Die Aktie bewegte sich zuletzt in einer Spanne von 59 bis 66 US-Dollar. Ein Rutsch unter das 52-Wochen-Tief von 59,56 US-Dollar auf Basis der neuen Nachrichten könnte zusätzliche technisch motivierte Verkäufe auslösen.
- Nächster Impuls: Am Jahresende werden aktualisierte Aussagen zum vierten Quartal erwartet. Entscheidend wird sein, ob der angekündigte Margenrückgang im Rahmen der bisherigen Prognosen bleibt und wie der neue SVP Investor Relations, Walter Pritchard, die Kommunikation in Richtung 2026 ausrichtet.
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