Die Aktie des US-Fintech-Dienstleisters Fiserv versucht derzeit, sich von dem massiven Abverkauf nach den Zahlen zum dritten Quartal zu erholen. Doch neue juristische Streitigkeiten und skeptische Analystenstimmen bremsen die Gegenbewegung aus. Während das optisch günstige Bewertungsniveau Schnäppchenjäger anlockt, fragen sich vorsichtige Marktteilnehmer: Überwiegen hier die Chancen oder die Risiken?

Juristischer Gegenwind und Analysten-Skepsis

Zum Wochenstart drückten negative Schlagzeilen auf die Stimmung. Die Analysten von Citi Research bekräftigten gestern ihre zurückhaltende Haltung und bestätigten das "Hold"-Rating mit einem Kursziel von 75,00 US-Dollar. Angesichts eines aktuellen Kursniveaus zwischen 65 und 66 US-Dollar sieht Analyst Bryan Keane damit kaum Aufwärtspotenzial.

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Zusätzlich belastet eine neue Zivilklage das Sentiment. Die Self-Help Credit Union wirft Fiserv vor, Kunden bezüglich der Implementierung von Sicherheitsprotokollen (Zwei-Faktor-Authentifizierung) getäuscht zu haben – Vorwürfe, die das Unternehmen bestreitet. Dieser operative Streit reiht sich in eine Welle von Sammelklagen ein, für die Anwaltskanzleien derzeit nach Klägern suchen. Hintergrund dieser Class Actions, deren Frist für Hauptkläger am 5. Januar 2026 endet, ist der dramatische Kurseinbruch nach der verfehlten Prognose im Oktober.

Das Bewertungs-Dilemma

Trotz der negativen Nachrichten zeigt die Aktie Lebenszeichen: In den letzten fünf Tagen legte der Kurs um 7,82 % zu. Der Grund liegt in der Bewertung. Nach einem Jahresverlust von fast 50 % wird Fiserv mittlerweile mit einem geschätzten KGV von etwa 7,8 (je nach Quelle bis zu 10) gehandelt. Dieser Wert liegt deutlich unter dem Branchendurchschnitt von über 20.

Marktbeobachter verweisen darauf, dass der fundamentale "Burggraben" des Unternehmens – hohe Wechselkosten für Bank- und Handelskunden – intakt sei. Dennoch sind sich große Adressen uneinig: Während Thematics Asset Management seinen Anteil im zweiten Quartal mehr als verdoppelte, reduzierte Ossiam die Position um rund ein Drittel. Ein positives Signal senden zumindest die Unternehmensinsider: CFO Paul M. Todd trat in den letzten 90 Tagen als Nettokäufer auf.

Am Markt herrscht aktuell eine extreme Diskrepanz bei den Erwartungen. Während Citi nur 75 US-Dollar sieht, liegt der breite Analystenkonsens bei 121,08 US-Dollar, was theoretisch ein Aufwärtspotenzial von über 80 % bedeuten würde. Bis zum Stichtag der Sammelklagen am 5. Januar dürfte jedoch die Rechtsunsicherheit als Bremsklotz wirken, solange das Management keinen operativen Turnaround belegen kann.

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