Evonik Aktie: Trübes Zwischenfazit?
Der Spezialchemiekonzern kämpft ums Überleben - und verliert dabei immer mehr Boden. Nach der dritten Gewinnwarnung innerhalb eines Jahres und historisch schwachen Quartalszahlen erreicht die Aktie ein neues Allzeittief. Ist die Talsohle erreicht oder geht der Absturz weiter?
Düstere Bilanz: Q3-Zahlen schockieren
Die aktuellen Zahlen lesen sich wie ein Albtraum für Aktionäre. Im dritten Quartal brach das bereinigte EBITDA um 22 Prozent auf 448 Millionen Euro ein, die Marge sank auf magere 13,2 Prozent. Noch dramatischer: Der Umsatz verlor 12 Prozent und fiel auf 3,39 Milliarden Euro.
Die Probleme sind vielfältig:
- Absatzmengen brachen um 6 Prozent ein
- Der schwache US-Dollar drückte die Ergebnisse
- Sowohl Custom Solutions als auch Advanced Technologies verzeichneten massive Gewinneinbrüchen
CEO Christian Kullmann musste ernüchtert einräumen: "Die erwartete Erholung im September ist ausgeblieben." Eine bittere Erkenntnis für alle, die auf eine Trendwende gehofft hatten.
Prognose-Senkung: Der nächste Schlag
Doch das Schlimmste kam noch: Evonik senkte die Jahresprognose erneut - bereits die dritte Korrektur innerhalb eines Jahres! Statt der ursprünglich erhofften 2,0 bis 2,3 Milliarden Euro erwartet das Unternehmen nun nur noch rund 1,9 Milliarden Euro bereinigtes EBITDA.
Kann das Management überhaupt noch glaubwürdig prognostizieren? Die Cash-Conversion-Rate wurde ebenfalls nach unten revidiert auf 30 bis 40 Prozent. Ein klares Zeichen dafür, dass die Liquidität unter Druck gerät.
Transformation in der Krise
Während das operative Geschäft schwächelt, treibt Evonik seine Transformation voran. Das Effizienzprogramm "Evonik Tailor Made" zeigt erste Erfolge - bis Jahresende sollen 90 Prozent aller Geschäftsbereiche umstrukturiert sein. Doch reichen diese Maßnahmen aus, um den strukturellen Problemen zu begegnen?
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Immerhin: Die Ausgliederung der Infrastrukturaktivitäten liegt im Zeitplan und neue Wachstumsprojekte in Asien nehmen den Betrieb auf. Aber können diese langfristigen Projekte den akuten Schock auffangen?
Markt reagiert mit Panik
Die Reaktion der Anleger ließ keine Zweifel zu: Die Aktie stürzte auf ein historisches Allzeittief von 13,09 Euro - satte 41 Prozent unter dem 52-Wochen-Hoch! Analysten von Goldman Sachs und Jefferies verstärkten den Verkaufsdruck mit negativen Einschätzungen.
Die technischen Indikatoren signalisieren extremes Ungleichgewicht:
- RSI von 15,8 zeigt stark überverkaufte Bedingungen
- Kurs liegt 26 Prozent unter dem 200-Tage-Durchschnitt
- Seit Jahresanfang verlor die Aktie über 21 Prozent
Die große Frage: Ist die Aktie jetzt günstig oder fängt sie erst richtig an zu fallen?
Ausblick: Licht am Ende des Tunnels?
Trotz aller Widrigkeiten betont die Konzernspitze, langfristig auf Kurs zu bleiben. CFO Claus Rettig zeigt sich zuversichtlich: "Unsere angepassten Ziele für dieses Jahr sind erreichbar." Doch die Glaubwürdigkeit des Managements steht auf dem Spiel.
Für das vierte Quartal setzt Evonik auf das Healthcare-Geschäft und saisonale Effekte. Ob das reicht, um den Abwärtstrend zu stoppen, bleibt fraglich. Die chemische Industrie kämpft weltweit mit Absatzproblemen - und Evonik steht mitten im Sturm.
Eines ist klar: Bevor nicht konkrete Anzeichen für eine Erholung der Endmärkte sichtbar werden, dürfte die Talsohle noch in weiter Ferne liegen. Der Kampf um jedes Prozent EBITDA-Marge hat erst begonnen.
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