Evonik steckt charttechnisch in einer heiklen Phase, während der Kurs weiter in Richtung Jahrestief rutscht. Parallel dazu kauft ein Vorstandsmitglied zu – ein Signal, das im Markt erfahrungsgemäß Aufmerksamkeit bekommt. Wie passt dieses Vertrauenszeichen zur skeptischen Einstufung durch die UBS?

Chartbild nahe 52-Wochen-Tief

Die Aktie schloss am Freitag bei 13,16 Euro und liegt damit nur knapp über ihrem 52‑Wochen-Tief von 12,83 Euro. Auf Sicht von zwölf Monaten summiert sich das Minus auf gut 20 Prozent, seit Jahresbeginn sind es rund 21 Prozent. Der Titel hängt deutlich unter den gleitenden Durchschnitten der vergangenen 50, 100 und 200 Tage – ein klar schwacher Trend.

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Mehrere Punkte unterstreichen die angespannte Lage:

  • Abstand zum 52‑Wochen-Hoch (22,26 Euro): rund –41 %
  • Kurs nur gut 2,5 % über dem 52‑Wochen-Tief
  • RSI bei 15,8 – technisch stark überverkauft
  • Kurs ca. 21 % unter dem 200‑Tage-Durchschnitt

Aus technischer Sicht sucht die Aktie damit nach einem stabilen Boden. Der Bereich um 13 Euro fungiert kurzfristig als zentrale Unterstützungszone: Ein Bruch nach unten könnte den bestehenden Abwärtstrend nochmals beschleunigen, während eine Haltezone hier die Basis für eine technische Erholung liefern würde.

Insiderkauf als Vertrauenssignal

In diese Schwäche hinein hat Vorständin Dr. Claudine Mollenkopf Aktien des Unternehmens erworben. Der Kauf wurde am 18. Dezember gemeldet und sticht vor allem deshalb hervor, weil er inmitten eines klar negativen Kursumfelds erfolgt.

Insiderkäufe in solchen Phasen werden an der Börse häufig als Hinweis gewertet, dass das Management die Bewertung für zumindest attraktiv hält. Der Vorgang setzt damit einen Kontrapunkt zum gedrückten Sentiment. Ob ein einzelner Kauf aus dem Vorstand ausreicht, die Stimmung zu drehen, ist offen – er verändert aber die Wahrnehmung: Aus reinem Abgabedruck wird ein gemischteres Bild mit einem ersten, wenn auch kleinen, Vertrauensanker.

UBS bleibt vorsichtig

Dem steht eine vorsichtige Einschätzung von UBS gegenüber. Die Schweizer Bank bestätigt ihre Einstufung „Neutral“, senkt aber das Kursziel von 14 auf 13 Euro. Aus Analystensicht bietet der aktuelle Kurs damit kaum nennenswertes Aufwärtspotenzial.

Die Herabsetzung spiegelt vor allem das herausfordernde Umfeld für die Chemiebranche wider: schwache Industrienachfrage und hohe Energiekosten drücken auf die Margen und begrenzen die Fantasie für eine schnelle Ergebnisverbesserung. Die Kombination aus belastetem Sektorumfeld und bereits angeschlagenem Chart macht es aus externer Sicht schwer, kurzfristig eine klare Trendwende zu erwarten.

Fazit: Entscheidende Unterstützungszone

Die Lage ist damit klar umrissen: Ein schwaches Chartbild, ein sehr niedriger RSI und ein Kurs nahe Jahrestief stehen einem positiven Signal aus der Führungsebene gegenüber, während die UBS das Potenzial am aktuellen Niveau als weitgehend ausgeschöpft einstuft. In der neuen Handelswoche rückt der Bereich um 13 Euro als entscheidende Marke in den Mittelpunkt: Hält diese Unterstützung, bleibt Raum für eine technische Gegenbewegung, rutscht der Kurs darunter, würde der bestehende Abwärtstrend bestätigt und die Distanz zum Tief wohl weiter schrumpfen.

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