Evonik Aktie: Analystenpanik!
Die Lage bei Evonik spitzt sich dramatisch zu. Nach zwei Gewinnwarnungen in einem Jahr ziehen die Analysten reihenweise die Notbremse. Kepler Cheuvreux senkt das Kursziel um satte 16,6 Prozent und warnt vor "wertvernichtenden" Renditen. Doch damit nicht genug: Ein unterschätztes Risiko könnte das Unternehmen in eine existenzbedrohende Schieflage bringen. Was ist da los beim Essener Spezialchemie-Konzern?
Drastische Herabstufung: "Reduce" statt "Hold"
Kepler Cheuvreux zieht die Reißleine. Das neue Kursziel liegt bei nur noch 12,60 Euro – die Analysten stufen die Aktie auf "Reduce" herab. Die Botschaft ist eindeutig: Hier droht weiteres Abwärtspotenzial. Die Begründung liefert ein Blick auf die jüngsten Quartalszahlen, die mehr als ernüchternd ausfallen:
- EBITDA-Einbruch Q3: Minus 22 Prozent auf 448 Millionen Euro
- EBITDA-Marge: Absturz um 190 Basispunkte auf 13,2 Prozent
- Umsatzrückgang: Minus 11,5 Prozent auf 3,39 Milliarden Euro
- Guidance gekappt: Von bis zu 2,3 Milliarden auf "rund 1,9 Milliarden Euro" EBITDA
Die Umsatzerosion hat System: Volumen minus 6 Prozent, Preise minus 1 Prozent, Währungseffekte minus 3 Prozent, Portfolio-Effekte minus 2 Prozent. An allen Fronten gerät Evonik in die Defensive.
Das 2027-Ziel wird zur Illusion
Besonders brisant: Kepler Cheuvreux hält das EBITDA-Ziel von 2,7 Milliarden Euro für 2027 für völlig unrealistisch. Die Analysten rechnen mit lediglich 2,0 Milliarden Euro – satte 26 Prozent unter der Unternehmensprognose. Ihre Einschätzung für 2026? Ein EBITDA von 1,88 Milliarden Euro – praktisch Stagnation auf dem Niveau von 2025.
Die prognostizierten Kapitalrenditen offenbaren das ganze Ausmaß der Misere. Mit einem ROCE von 6,4 Prozent (2025), 6,5 Prozent (2026) und 7,4 Prozent (2027) liegt Evonik meilenweit unter dem eigenen Ziel von 11 Prozent. Bei Kapitalkosten von 8,2 Prozent sprechen die Analysten Klartext: Diese Renditen vernichten Wert.
Gas-Schock: Das unterschätzte Albtraum-Szenario
Doch ein weiteres Risiko schwebt wie ein Damoklesschwert über dem Konzern: die Gasversorgung in Deutschland. Die deutschen Gasspeicher sind aktuell nur zu 67,1 Prozent gefüllt – deutlich unter dem November-Durchschnitt von 90,3 Prozent. Klingt abstrakt? Kepler Cheuvreux rechnet vor, was das konkret bedeuten könnte:
Jede Woche eines vollständigen Produktionsstopps würde das bereinigte EBIT 2026 um 45 Millionen Euro oder 5,3 Prozent reduzieren. Ein 19-wöchiger Stopp würde das gesamte Jahres-EBIT auslöschen. Rund 40 Prozent der Evonik-Produktion befinden sich in Deutschland – eine gefährliche Abhängigkeit.
Analystenfront bröckelt weiter
Kepler Cheuvreux steht nicht allein. In den vergangenen Wochen haben mehrere Investmenthäuser ihre Einschätzungen nach unten korrigiert:
- Goldman Sachs: "Sell", Kursziel 11,60 Euro
- JPMorgan: "Neutral", Kursziel 14 Euro
- Jefferies: "Underperform", Kursziel 12,20 Euro
Die Evonik Aktie hat seit Jahresbeginn bereits 22,1 Prozent eingebüßt und den europäischen Chemiesektor um 16 Prozentpunkte underperformt. Der Titel notiert mit 13,04 Euro am 52-Wochen-Tief und liegt fast ein Viertel unter seinem 200-Tage-Durchschnitt. Der RSI von 15,8 signalisiert zwar eine technisch überverkaufte Situation – doch solange die fundamentalen Probleme ungelöst bleiben, bietet auch das keine Entwarnung.
Parallel zur Krise verkündet Evonik personelle Veränderungen: Elias Lacerda übernimmt ab Februar 2026 die Position des President Americas. Die Hoffnung auf Wachstumsimpulse aus der strategisch wichtigen Region dürfte angesichts der aktuellen Lage jedoch nicht ausreichen, um das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen.
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