Eli Lilly Aktie: Gefahr erkannt?

Eli Lilly hat die Preise für sein erfolgreiches Abnehmmittel Zepbound deutlich gesenkt – und die Anleger reagieren nervös. Innerhalb einer Woche verlor die Aktie rund 4,5 Prozent. Die Frage dahinter: Gefährdet der günstigere Zugang die Margen des Pharmakonzerns?

Zepbound wird günstiger

Anfang Dezember kündigte Eli Lilly neue Preise für Zepbound-Einzeldosisfläschchen über seine Direktvertriebsplattform LillyDirect an. Die Anpassungen sind erheblich:

• 2,5 mg Startdosis: 299 Dollar statt 349 Dollar pro Monat
• 5 mg Dosis: 399 Dollar statt 499 Dollar
• 7,5 mg bis 15 mg Dosierungen: 449 Dollar statt 499 Dollar

Das Unternehmen begründet den Schritt mit Zugangshürden. "Viel zu viele Menschen, die Adipositas-Behandlungen benötigen, stoßen noch immer auf Kosten- und Erstattungsbarrieren", erklärte Ilya Yuffa, Executive Vice President bei Lilly USA.

Die Preissenkung folgt auf eine Vereinbarung mit der Trump-Administration im November, die den Zugang zu GLP-1-Medikamenten für Medicare- und Medicaid-Empfänger erweitern soll.

Anleger bleiben skeptisch

Trotz der strategischen Ausrichtung auf breiteren Marktzugang zeigten sich Investoren zurückhaltend. Von Montag bis Freitag gab die Aktie kontinuierlich nach. Die Sorge: Niedrigere Preise könnten die Umsatzdynamik im wichtigen Adipositas-Segment belasten – gerade in einem Markt, in dem Zepbound als Wachstumstreiber gilt.

Gleichzeitig erhielt Lilly eine FDA-Zulassung für ein Krebsmedikament aus seinem Onkologie-Portfolio. Doch dieser positive Impuls konnte die Kursreaktion auf die Preisstrategie nicht ausgleichen.

Mit einem Schlusskurs von 866,10 Euro am Freitag notiert die Eli Lilly-Aktie knapp zehn Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch von 959,50 Euro, das erst Ende November erreicht wurde.