Eli Lilly hat die Messlatte im boomenden Markt für Abnehmpräparate erneut höher gelegt. Mit dem experimentellen Wirkstoff Retatrutid meldet der Pharma-Gigant Studiendaten, die alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen. Während die Konkurrenz noch versucht, zu den aktuellen Bestsellern aufzuschließen, kratzt Lilly bereits an der 30-Prozent-Marke beim Gewichtsverlust. Die entscheidende Frage lautet nun: Kann Novo Nordisk diesem Innovationstempo noch folgen?

Ergebnisse übertreffen kühnste Erwartungen

Am Donnerstag präsentierte Eli Lilly die Resultate der "TRIUMPH-4"-Phase-3-Studie, und die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Der Wirkstoff Retatrutid erzielte bei der höchsten Dosierung (12 mg) einen durchschnittlichen Gewichtsverlust von 28,7 Prozent nach 68 Wochen. Zum Vergleich: Das Placebo lag bei lediglich 2,1 Prozent.

Diese Daten sind nicht nur für sich genommen beeindruckend, sie deklassieren auch die aktuellen Marktführer. Lillys eigenes Produkt Zepbound erreicht im Schnitt etwa 21 Prozent, während Wegovy vom Hauptkonkurrenten Novo Nordisk bei rund 15 Prozent liegt. Analysten wie David Risinger von Leerink Partners kommentierten, Lilly habe damit das Medikament mit den „bislang besten Gewichtsverlust-Ergebnissen überhaupt“ entwickelt.

Der Schlüssel zum Erfolg liegt im Mechanismus: Retatrutid ist ein sogenannter „Triple G“-Agonist. Er stimuliert gleichzeitig drei Hormonrezeptoren (GLP-1, GIP und Glucagon), während die aktuellen Medikamente nur einen oder zwei dieser Wege nutzen.

Analysten sehen weiteres Potenzial

Die Reaktion der Wall Street ließ nicht lange auf sich warten. Zahlreiche Analystenhäuser schraubten ihre Kursziele nach oben. Wells Fargo erhöhte das Ziel auf 1.200 US-Dollar, während Wolfe Research sogar 1.250 US-Dollar in Aussicht stellt.

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Die Experten heben hervor, dass Lilly nicht nur im Bereich Adipositas dominiert. Die Studie zeigte auch signifikante Verbesserungen bei Patienten mit Knie-Arthrose – ein enormer Zusatznutzen, der die Erstattungsfähigkeit durch Krankenkassen künftig erleichtern könnte. Über ein Achtel der Patienten war am Ende der Studie komplett schmerzfrei im Kniebereich.

Trotz der positiven Langzeitperspektive reagiert die Aktie heute verhalten und notiert bei 865,60 Euro (-0,10 %). Nach der jüngsten Rallye scheint der Markt die Nachrichten zunächst zu verdauen, zumal der Titel auf Jahressicht bereits über 14 Prozent im Plus liegt.

Nebenwirkungen und Zeitplan

Wie bei dieser Wirkstoffklasse üblich, ist auch das neue Super-Medikament nicht frei von Nebenwirkungen. Übelkeit und Magen-Darm-Beschwerden traten häufig auf. Ein bemerkenswertes Detail der Studie ist jedoch der Abbruchgrund einiger Probanden: Lilly vermerkte, dass Patienten teilweise aus der Studie ausschieden, weil sie einen „als übermäßig empfundenen Gewichtsverlust“ erlebten.

Für Anleger richtet sich der Blick nun auf das Jahr 2026. Dann werden die Ergebnisse von sieben weiteren Phase-3-Studien erwartet, die den Weg für die offizielle Zulassung ebnen sollen. Kurzfristig stehen Ende Januar oder Anfang Februar 2026 die Quartalszahlen für das vierte Quartal an, die zeigen werden, wie stark die aktuellen Verkäufe von Zepbound das Wachstum bereits treiben.

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