Die Aktie von D-Wave Quantum schwankte gestern deutlich und schloss trotz neuer Kaufempfehlungen mehrerer Wall-Street-Häuser mit einem Minus von 6,74%. Der Titel bleibt damit ein Paradebeispiel für die hohe Spekulation im Quantum-Computing-Sektor. Wie passt die jüngste Kursreaktion zu den ausgesprochen optimistischen Analystenzielen?


Neue Analysteneinstufungen mit hohem Kurspotenzial

Wedbush Securities hat gestern die Beobachtung der D-Wave-Aktie aufgenommen. Das Haus startet mit einem „Outperform“-Rating und einem Kursziel von 35 US-Dollar, was ausgehend vom aktuellen Niveau einen deutlichen Aufschlag impliziert.

Bereits am Vortag war Jefferies mit einer noch offensiveren Einschätzung in die Coverage eingestiegen. Die Analysten vergaben ein „Buy“-Rating und setzten das Kursziel auf 45 US-Dollar. Begründung: D-Wave sei in einer starken Position, um von Rückenwind im Quantum-Ökosystem zu profitieren.

Weitere jüngste Analystenpunkte:

  • Jefferies: Buy, Kursziel 45 US-Dollar (rund 76 % Upside-Potenzial)
  • Wedbush: Outperform, Kursziel 35 US-Dollar
  • Evercore ISI: Outperform, Kursziel 44 US-Dollar (Coverage-Start am 3. Dezember)
  • Durchschnittliches Kursziel: 39,04 US-Dollar

Damit hat sich in wenigen Wochen ein klar optimistischer Analystenkonsens herausgebildet.


Sektor unter Druck trotz Rally im Jahresverlauf

Trotz der positiven Stimmen geriet die Aktie gestern zusammen mit anderen Quantum-Computing-Werten spürbar unter Druck. Rigetti Computing verlor 6,22%, IonQ sogar 7,69%. Der Abgabedruck betraf somit den gesamten Teilsektor.

Zuvor hatte D-Wave einen beeindruckenden Lauf hingelegt: Seit Jahresbeginn liegt die Performance bei rund +183% und damit weit über dem Plus des S&P 500 von 14,28%. In der Spitze erreichte die Aktie Mitte Oktober ein 52-Wochen-Hoch von 46,75 US-Dollar, ehe es zu einer kräftigen Konsolidierung kam.


Solide Kasse nach Warranteinlösung

Jefferies verweist in seiner Analyse besonders auf die Finanzlage. D-Wave geht demnach mit rund 836,2 Mio. US-Dollar an liquiden Mitteln und etwa 32 Mio. US-Dollar Schulden in das Jahr 2026. Die bereinigte Kapitalstruktur nach der jüngsten Warranteinlösung soll Investitionen in Wachstumsvorhaben erleichtern.

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Konkret hat das Unternehmen die Einlösung sämtlicher ausstehender Public Warrants abgeschlossen. Etwa 4,7 Mio. Warrants wurden ausgeübt, was einen Bruttozufluss von rund 54,6 Mio. US-Dollar brachte. Dadurch wurde die Kapitalbasis gestärkt und die Komplexität der Eigenkapitalstruktur reduziert.


Zunehmende kommerzielle Nutzung

Analysten sehen D-Waves kommerziellen Fortschritt als wichtigen Unterschied zu vielen Wettbewerbern. Nach Unternehmensangaben betreiben inzwischen mehr als 100 Organisationen produktive Workloads, unter anderem in den Bereichen:

  • Fertigung und Logistik
  • Öffentliche Sicherheit
  • Telekommunikation
  • Pharmaindustrie
  • US-Missionsanwendungen

Ein zusätzlicher Katalysator soll die kommerzielle Verfügbarkeit des Advantage2-Quantum-Computers über den Cloud-Dienst Leap sein. D-Wave erwartet davon mehr Kundenschulungen, größere Experimentierbudgets und Pilotprojekte, die den Einsatz von Annealing-Systemen vertiefen.


Insiderverkäufe sorgen für Unbehagen

Für Unruhe sorgt gleichzeitig ausgeprägte Insideraktivität. CEO Alan Baratz und CFO John Markovich haben in den vergangenen Monaten umfangreiche Aktienpakete veräußert. Insgesamt summieren sich die Verkäufe von Führungskräften auf Volumina im zweistelligen Millionenbereich.

Ein Teil dieser Transaktionen erfolgte zwar über vorab festgelegte 10b5-1-Handelspläne. Dennoch hat die Größenordnung der Verkäufe besonders unter Privatanlegern für kritische Nachfragen gesorgt.


Hohe Bewertung bei geringen Umsätzen

Die aktuelle Bewertung spiegelt die spekulative Natur des Investments deutlich wider. D-Wave wird derzeit mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von über 300 gehandelt. Dem steht ein Quartalsumsatz von lediglich 3,74 Mio. US-Dollar im dritten Quartal 2025 gegenüber, bei einem Nettoverlust von 18,13 Mio. US-Dollar.

Analystenschätzungen zufolge könnte das Unternehmen frühestens um das Jahr 2030 herum einen positiven Free Cashflow erreichen. Angesichts der jungen Branche bleibt der Pfad zur nachhaltigen Profitabilität allerdings unsicher.


Technologie-Roadmap und nächster Katalysator

Strategisch setzt D-Wave auf einen zweigleisigen Ansatz: Das Unternehmen entwickelt sowohl Annealing- als auch Gate-basierte Quantum-Systeme. Die Roadmap sieht vor, im Annealing-Bereich über Multi-Chip-Architekturen auf rund 100.000 Qubits zu skalieren. Parallel arbeitet D-Wave an Fluxonium- und Cryo-Control-Technologien, um innerhalb von fünf bis zehn Jahren in Richtung logischer Qubits voranzukommen.

Ein wichtiges Event steht bereits fest: Auf der „Qubits 2026“-Konferenz am 27. und 28. Januar in Boca Raton, Florida, will D-Wave die neuesten technologischen Fortschritte präsentieren. Dieses Treffen könnte kurzfristig neue Impulse für die Aktie liefern – abhängig davon, wie überzeugend das Unternehmen seine Fortschritte und Pläne darstellt.

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