Covestro Aktie: Überraschung nach der Übernahme
Kaum ist die Tinte unter der Milliarden-Übernahme durch XRG trocken, meldet der Leverkusener Kunststoff-Konzern eine gewichtige Personalie. Finanzvorstand Christian Baier wird seinen Vertrag nicht verlängern und das Unternehmen verlassen. Dieser Schritt markiert den ersten prominenten Wechsel in der Führungsriege unter dem neuen Haupteigentümer aus Abu Dhabi.
Die wichtigsten Fakten:
* Der Abgang: CFO Christian Baier geht im September 2026 auf eigenen Wunsch.
* Der Kontext: Die Übernahme durch XRG wurde erst am 10. Dezember 2025 finalisiert.
* Die Reaktion: Die Aktie notiert heute bei 59,72 Euro (-0,37 %).
Abschied auf Raten
Die Nachricht kommt zwar kurz nach dem Closing des Deals, doch ein sofortiges Vakuum entsteht nicht. Baier wird seine Aufgaben bis zum Vertragsende im September 2026 vollumfänglich weiterführen. Dies ermöglicht dem Aufsichtsrat eine geordnete Suche nach einem Nachfolger.
Baier gilt als einer der Architekten der neuen Covestro-Struktur. Er spielte eine zentrale Rolle bei den Verhandlungen mit XRG (ehemals ADNOC International) und sicherte die finanzielle Basis für die "Sustainable Future"-Strategie. Dass er nun, wo die Transformation unter neuer Flagge beginnt, seinen Abschied ankündigt, deutet auf eine klare Zäsur hin. Der Manager übergibt ein finanziell neu aufgestelltes Haus an die nächste Generation.
Kaum noch Bewegung im Kurs
An der Börse sorgt die Meldung für keine nennenswerten Ausschläge. Mit einem aktuellen Kurs von 59,72 Euro bewegt sich das Papier kaum vom Fleck. Die Volatilität ist mit annualisierten 8,24 Prozent äußerst gering, was für die aktuelle Marktphase typisch ist.
Der Grund für die Lethargie liegt in der Aktionärsstruktur: Da XRG mittlerweile über 91 Prozent der Anteile hält, ist der verbliebene Streubesitz minimal. Der Kurs orientiert sich grob am ehemaligen Übernahmepreis von 62,00 Euro, notiert jedoch mit einem Abschlag. Technische Indikatoren wie der RSI von 30,3 signalisieren eine überverkaufte, aber momentan impulslose Situation.
Schwache Zahlen, starke Partner
Der personelle Wandel fällt in ein operatives Tal. Die gesamte Chemiebranche leidet unter schwacher Nachfrage und hohen Energiekosten. Im dritten Quartal musste Covestro einen Umsatzrückgang von 12 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro hinnehmen.
Doch die Vorzeichen haben sich durch den neuen Eigner geändert. Im Rahmen der Transaktion erhielt Covestro eine Kapitalerhöhung von 1,17 Milliarden Euro. Dieses Polster soll helfen, die aktuelle Durststrecke zu überbrücken, ohne die langfristigen Ziele aus den Augen zu verlieren. Der scheidende CFO hinterlässt seinem Nachfolger damit eine gefüllte Kriegskasse, aber auch ein herausforderndes operatives Umfeld.
Ein konkreter Blick in die Bücher und auf die Strategie des neuen Mehrheitseigners wird am 26. Februar 2026 möglich sein. Dann veröffentlicht der Konzern seinen Geschäftsbericht für das Jahr 2025. Bis dahin dürfte die Aktie mangels Liquidität und Fantasie in ihrer engen Seitwärtsrange verharren.
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