Die Übernahme durch Adnoc ist regulatorisch abgesegnet, doch der Aktienkurs von Covestro hinkt dem Angebotspreis weiterhin hinterher. Während der Verband der Chemischen Industrie (VCI) für das kommende Jahr vor Stagnation warnt, stellt sich für Anleger die Frage: Warum schließt sich die Lücke zu den versprochenen 62 Euro nicht schneller? Das Papier des Werkstoffherstellers bewegt sich in einem Spannungsfeld zwischen sicherem Hafen und trübem Branchenklima.

  • Kursniveau: Aktuell 59,32 Euro – deutlicher Abstand zum Angebot von 62,00 Euro.
  • Genehmigungen: EU und Bundeswirtschaftsministerium gaben Ende November grünes Licht.
  • Marktumfeld: VCI prognostiziert für 2026 keine Erholung der Chemieproduktion.
  • Operativ: Neue Partnerschaft zur Kreislaufwirtschaft mit Allmed gestartet.

Gegenwind aus der Branche

Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) veröffentlichte am heutigen Mittwoch seine Prognose für 2026 und dämpfte damit jegliche Euphorie im Sektor. Der Verband rechnet für das kommende Jahr mit einer stagnierenden Produktion in der deutschen Chemie- und Pharmabranche. Hohe Energiekosten und bürokratische Lasten verhindern weiterhin dringend benötigte Wachstumsimpulse.

Diese pessimistische Brancheneinschätzung erklärt die gedrückte Stimmung, die auch an der Covestro-Aktie nicht spurlos vorübergeht. Mit einem Tagesminus von 0,17 Prozent auf 59,32 Euro spiegelt der Kurs die allgemeine Zurückhaltung wider. Ohne das Übernahmeangebot im Rücken dürfte die Reaktion auf diese Nachrichtenlage deutlich negativer ausfallen.

Der Weg zur Auszahlung

Trotz der operativen Sorgen ist der wichtigste Kurstreiber externer Natur: Die Übernahme durch den staatlichen Ölkonzern Adnoc befindet sich auf der Zielgeraden. Nachdem Ende November 2025 sowohl die EU-Kommission als auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz ihre Zustimmung erteilten, sind die größten regulatorischen Hürden gefallen.

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Dennoch besteht eine Differenz von fast 2,70 Euro zwischen dem aktuellen Kurs und dem Barangebot von 62,00 Euro. Marktbeobachter werten diesen Abschlag als Risikoprämie und Zinsfaktor für die Zeit bis zum formalen Vollzug (Closing). Der niedrige RSI-Wert von 30,3 deutet zudem darauf hin, dass kaum noch spekulatives Kapital in den Titel fließt, da das Aufwärtspotenzial mathematisch begrenzt ist.

Strategie läuft weiter

Ungeachtet der bevorstehenden Eigentümerwechsels treibt das Management die operative Ausrichtung voran. Am 8. Dezember meldete Covestro eine neue Partnerschaft mit der Allmed Group. Ziel ist das Recycling von künstlichen Nierenfiltern. Dieser Schritt unterstreicht, dass die Strategie "Sustainable Future" auch in der Übergangsphase fortgesetzt wird, wenngleich diese Meldungen angesichts der Übernahmesituation kaum Einfluss auf den Kurs haben.

Fazit

Die Covestro-Aktie hat sich von einer Wette auf Unternehmenserfolg zu einer klassischen Arbitrage-Position gewandelt. Das Risiko nach unten ist durch das Adnoc-Angebot massiv begrenzt, während der Deckel bei 62,00 Euro feststeht. Die VCI-Daten bestätigen, wie wichtig dieser Deal für die Aktionäre ist, da das operative Umfeld auch 2026 schwierig bleibt. Für Investoren reduziert sich die Situation nun auf das Warten auf den formalen Vollzug der Transaktion.

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