Kurz vor dem wahrscheinlichen Börsenabschied kommt unerwartete Bewegung in die Aktionärsstruktur des Leverkusener Kunststoffherstellers. Während der Kurs stabil unter dem Übernahmeangebot verharrt, hat die US-Großbank JPMorgan ihre Beteiligung signifikant ausgebaut. Marktbeobachter werten dies als strategische Positionierung für die finale Phase der Übernahme durch ADNOC.

Die Fakten im Überblick:

  • Aktueller Status: Die Aktie notiert bei 59,12 Euro, was einem Abschlag zum Übernahmeangebot von 62,00 Euro entspricht.
  • Der Deal: Alle regulatorischen Hürden (EU, BMWK) wurden im November 2025 genommen.
  • Das Signal: JPMorgan hat wichtige Meldeschwellen bei den Stimmrechten überschritten.
  • Die Perspektive: Der Markt rechnet mit einem baldigen "Closing" und einem anschließenden Squeeze-Out.

Strategie für die letzten Meter

Dass ein Schwergewicht wie JPMorgan zu diesem Zeitpunkt Anteile aufstockt, folgt einer klaren Logik. Institutionelle Anleger nutzen die aktuelle Phase häufig, um die sogenannte Arbitrage-Lücke zu schließen. Diese ergibt sich aus der Differenz zwischen dem aktuellen Börsenkurs von 59,12 Euro und dem feststehenden Angebotspreis von 62,00 Euro.

Zusätzlich spekulieren Investoren in solchen Szenarien auf den Squeeze-Out. Sollte ADNOC – wie allgemein erwartet – die Schwelle von 90 oder 95 Prozent der Anteile erreichen, können die verbleibenden Minderheitsaktionäre gegen eine Barabfindung aus dem Unternehmen gedrängt werden. In anschließenden Spruchstellenverfahren wird diese Abfindung nicht selten gerichtlich überprüft und potenziell erhöht. Der Einstieg der US-Bank deutet darauf hin, dass hier noch mathematisches Potenzial gesehen wird.

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Weg für ADNOC ist frei

Die fundamentale Unsicherheit, die den Kurs monatelang begleitete, ist gewichen. Ende November 2025 gaben sowohl die EU-Kommission als auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz grünes Licht für die Transaktion. Damit sind die wesentlichen Vollzugsbedingungen erfüllt.

Die operative Entwicklung von Covestro tritt angesichts dieser Fakten in den Hintergrund. Für den Kursverlauf sind klassische Kennzahlen oder Konjunkturdaten kaum noch relevant. Der Titel hat sich von einer Unternehmensbeteiligung zu einem reinen Abwicklungsinstrument gewandelt.

Was das für Anleger bedeutet

Für verbliebene Aktionäre reduziert sich die Situation auf eine Abwägungsentscheidung zwischen Zeit und Rendite. Ein Verkauf über die Börse zum aktuellen Niveau sichert sofortige Liquidität, lässt aber die Differenz zum Angebotspreis liegen. Wer hingegen die Aktien hält, kann die 62,00 Euro fest einplanen, muss jedoch bis zum technischen Vollzug der Übernahme warten.

Da der Prozess nun in die administrative Endphase eintritt, ist mit großen Kurssprüngen jenseits der Angebotsmarke kaum noch zu rechnen, sofern nicht auf eine Nachbesserung im Squeeze-Out spekuliert wird. Anleger, die den bürokratischen Aufwand scheuen, nutzen die aktuelle Marktliquidität für den Ausstieg, während institutionelle Akteure wie JPMorgan die verbleibenden Prozentpunkte bis zum Delisting einsammeln.

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